Israelische Armee: Hinweise auf Geiseln auf Computern im Schifa-Krankenhaus entdeckt +++ UN verabschieden Feuerpausen-Resolution +++ Israel lehnt längere Feuerpause ab +++ Die Lage im Nahost-Konflikt im stern-Newsblog.
Niels Kruse
Wir verabschieden uns für heute und wünschen eine gute Nacht
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Armee: Geisel-Leiche in der Nähe des Schifa-Krankenhauses geborgen
Rune Weichert
Die israelischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben die Leiche einer Geisel aus einem Nachbargebäude des Schifa-Krankenhauses im Gazastreifen geborgen. Die tote Frau wurde den Angaben vom Donnerstag zufolge nach Israel gebracht und dort identifiziert. Sie sei am 7. Oktober bei dem Massaker der Hamas aus dem israelischen Grenzort Beeri entführt worden.
In dem Gebäude, in dem Streitkräfte die Leiche entdeckten, fanden sie den Angaben nach auch militärische Ausrüstung wie Maschinenpistolen vom Typ Kalaschnikow und Panzerfäuste. Die Armee habe die Familie der Toten am Donnerstag informiert. Israelischen Medien zufolge ist sie 65 Jahre alt. Den Angaben nach wurde ihr Mann nach dem Massaker der Hamas am 7. Oktober erschossen im Schutzraum des Hauses des Paares gefunden. Die beiden haben demnach fünf Kinder.
In dem Gebäude, in dem Streitkräfte die Leiche entdeckten, fanden sie den Angaben nach auch militärische Ausrüstung wie Maschinenpistolen vom Typ Kalaschnikow und Panzerfäuste. Die Armee habe die Familie der Toten am Donnerstag informiert. Israelischen Medien zufolge ist sie 65 Jahre alt. Den Angaben nach wurde ihr Mann nach dem Massaker der Hamas am 7. Oktober erschossen im Schutzraum des Hauses des Paares gefunden. Die beiden haben demnach fünf Kinder.
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Rune Weichert
Südafrika wirft Israel Kriegsverbrechen im Gazastreifen vor und fordert den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag zu Ermittlungen auf. Das sagt Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa bei einem Besuch in Katar. Südafrika habe es "zusammen mit vielen anderen Ländern der Welt" als angemessen betrachtet, "dieses gesamte Handeln von Israels Regierung an den Internationalen Strafgerichtshof zu verweisen. Wir haben den Fall verwiesen, weil wir glauben, dass dort Kriegsverbrechen begangen werden."
Im Gazastreifen liefen "Kriegsverbrechen in Echtzeit, vor allem im Schifa-Krankenhaus", sagt Ramaphosa. Viele Menschen rund um die Welt seien deshalb "entsetzt". Südafrika habe mehrere Länder dazu aufgefordert, den Druck auf Israel zu erhöhen. Die israelische Regierung habe es "perfektioniert, Entscheidungen des UN-Sicherheitsrats und in anderen Weltforen nicht zu befolgen und umzusetzen".
Im Gazastreifen liefen "Kriegsverbrechen in Echtzeit, vor allem im Schifa-Krankenhaus", sagt Ramaphosa. Viele Menschen rund um die Welt seien deshalb "entsetzt". Südafrika habe mehrere Länder dazu aufgefordert, den Druck auf Israel zu erhöhen. Die israelische Regierung habe es "perfektioniert, Entscheidungen des UN-Sicherheitsrats und in anderen Weltforen nicht zu befolgen und umzusetzen".
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Rune Weichert
Die Hamas bekennt sich zu einem Angriff im Westjordanland mit mindestens einem getöteten israelischen Soldaten. Die Essedin-al-Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der islamistischen Palästinenserorganisation, erklärt, der Angriff solle "das Blut der Märtyrer von Gaza rächen". Bei dem Angriff auf einen Kontrollposten nahe Jerusalem wurden nach israelischen Angaben ein 20-jähriger israelischer Soldat getötet und fünf weitere Angehörige der Sicherheitskräfte teils schwer verletzt. Laut Polizei attackierten drei Männer den Kontrollpunkt zwischen Jerusalem und dem von Israel besetzten Westjordanland. Polizeichef Kobi Schabtai zufolge hatten die Angreifer Pistolen, Äxte und Munition für "einen größeren Angriff oder ein Massaker in Israel" bei sich. Die drei Angreifer seien getötet worden. Der Angriff erfolgte am 41. Tag des Krieges zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Palästinenserorganisation Hamas.
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Rune Weichert
Die humanitären Aktivitäten des UN-Hilfswerks für Palästinenser (UNRWA) im Gazastreifen werden nach Überzeugung seines Leiters absichtlich behindert. Anders sei es nicht zu erklären, dass Israel seit Wochen nicht auf die dringende Bitte nach Treibstofflieferungen eingehe, sagt UNRWA-Chef Philippe Lazzarini in Genf. "Ich glaube, es gibt einen absichtlichen Versuch, unsere Operation zu strangulieren", sagt er. "Es ist empörend, dass UN-Organisationen um Treibstoff betteln müssen."
Am Mittwoch durfte erstmals seit Beginn des Kriegs am 7. Oktober ein Tankwagen in den abgeriegelten Gazastreifen fahren. Dieser hatte rund 23.000 Liter Treibstoff an Bord – für Beobachter ein Tropfen auf den heißen Stein. Nach Angaben von UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths sind für eine minimale humanitäre Versorgung täglich rund 200.000 Liter nötig.
Lazzarini sagt weiter, Kinder in den Zufluchtsstätten von UNRWA bettelten Ankömmlinge um einen Schluck Wasser oder ein Stück Brot an. Diese verheerende Situation sei menschengemacht. Mit einem Ende der letzten Treibstoffreste und einem Zusammenbruch der Kommunikation drohe der letzte Rest öffentliche Ordnung im Gazastreifen zusammenzubrechen, so Lazzarini. Die Folgen seien unabsehbar. Seit Donnerstag fließe teilweise unbehandeltes Abwasser durch die Straßen, weil Kläranlagen nicht mehr funktionierten.
Am Mittwoch durfte erstmals seit Beginn des Kriegs am 7. Oktober ein Tankwagen in den abgeriegelten Gazastreifen fahren. Dieser hatte rund 23.000 Liter Treibstoff an Bord – für Beobachter ein Tropfen auf den heißen Stein. Nach Angaben von UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths sind für eine minimale humanitäre Versorgung täglich rund 200.000 Liter nötig.
Lazzarini sagt weiter, Kinder in den Zufluchtsstätten von UNRWA bettelten Ankömmlinge um einen Schluck Wasser oder ein Stück Brot an. Diese verheerende Situation sei menschengemacht. Mit einem Ende der letzten Treibstoffreste und einem Zusammenbruch der Kommunikation drohe der letzte Rest öffentliche Ordnung im Gazastreifen zusammenzubrechen, so Lazzarini. Die Folgen seien unabsehbar. Seit Donnerstag fließe teilweise unbehandeltes Abwasser durch die Straßen, weil Kläranlagen nicht mehr funktionierten.
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Rune Weichert
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben in der größten Klinik im Gazastreifen Kommando- und Kontrollzentren der Hamas gefunden. Was damit konkret gemeint ist, lässt ein Militärvertreter offen. Unklar ist damit auch, ob die Armee die unter dem Schifa-Krankenhaus vermutete Kommandozentrale der palästinensischen Islamistenorganisation entdeckte. Die Hamas bestreitet die Existenz einer solchen Basis unter der Klinik.
Auch Informationen und Filmmaterial, dass Geiseln zeigen soll, entdeckten die Streitkräfte nach Darstellung des Vertreters auf Computern und anderen Geräten im Schifa-Krankenhaus. Das Material werde nun geprüft. Weiterhin seien unter anderem Waffen und Geheimdienstmaterial auch über die Massaker vom 7. Oktober gefunden worden. Den Angaben nach sind israelische Spezialeinheiten weiterhin in der Klinik im Einsatz. Die Soldaten durchkämmten die einzelnen Gebäude und Stockwerke nach terroristischer Infrastruktur. Hunderte Patienten und Mitarbeiter halten sich Militärkreisen zufolge noch dort auf.
Israel steht international wegen des Einsatzes im Schifa-Krankenhaus in der Kritik. Einige Staaten werfen dem Land Kriegsverbrechen vor. Laut humanitärem Völkerrecht sind Angriffe auf zivile Ziele wie Krankenhäuser verboten. Wenn zivile Objekte allerdings für militärische Zwecke missbraucht werden, gilt dies nach Ansicht von Völkerrechtlern nicht mehr zwangsläufig.
Auch Informationen und Filmmaterial, dass Geiseln zeigen soll, entdeckten die Streitkräfte nach Darstellung des Vertreters auf Computern und anderen Geräten im Schifa-Krankenhaus. Das Material werde nun geprüft. Weiterhin seien unter anderem Waffen und Geheimdienstmaterial auch über die Massaker vom 7. Oktober gefunden worden. Den Angaben nach sind israelische Spezialeinheiten weiterhin in der Klinik im Einsatz. Die Soldaten durchkämmten die einzelnen Gebäude und Stockwerke nach terroristischer Infrastruktur. Hunderte Patienten und Mitarbeiter halten sich Militärkreisen zufolge noch dort auf.
Israel steht international wegen des Einsatzes im Schifa-Krankenhaus in der Kritik. Einige Staaten werfen dem Land Kriegsverbrechen vor. Laut humanitärem Völkerrecht sind Angriffe auf zivile Ziele wie Krankenhäuser verboten. Wenn zivile Objekte allerdings für militärische Zwecke missbraucht werden, gilt dies nach Ansicht von Völkerrechtlern nicht mehr zwangsläufig.
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Rune Weichert
Das Al-Ahli-Krankenhaus im Gazastreifen ist nach Angaben des Palästinensischen Roten Halbmonds von israelischen Panzern angegriffen worden. Die Panzer belagerten das Krankenhaus, erklärt die das Krankenhaus betreibende Organisation im Onlinedienst X, früher Twitter. Ihre Rettungsteams seien "nicht in der Lage, sich zu bewegen und zu den Verletzten zu gelangen", heißt es weiter. Israel wirft der Hamas vor, unter anderem Krankenhäuser als Verstecke für Waffen und als Kommandozentralen zu nutzen. Die im Gazastreifen herrschende radikalislamische Palästinenserorganisation weist dies zurück.
Zuvor hatte die israelische Armee mitgeteilt, bei ihrem Einsatz im Schifa-Krankenhaus in Gaza auf beschlagnahmten Computern Material über die von der Hamas verschleppten Geiseln entdeckt zu haben.
Zuvor hatte die israelische Armee mitgeteilt, bei ihrem Einsatz im Schifa-Krankenhaus in Gaza auf beschlagnahmten Computern Material über die von der Hamas verschleppten Geiseln entdeckt zu haben.
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Thomas Krause
40 Tage nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel wecken Verhandlungen über die in den Gazastreifen verschleppten Geiseln etwas Hoffnung. Im Gespräch sei die Freilassung von mindestens 50 Frauen und Kindern und eine drei bis fünf Tage lange Feuerpause, sagt eine mit den Verhandlungen vertraute Person der Deutschen Presse-Agentur. In den USA sagt Präsident Joe Biden, er sei "leicht hoffnungsvoll" mit Blick auf eine Befreiung der Geiseln. Der UN-Sicherheitsrat drängt Israel in einem unerwartet einigen Votum zu mehrtägigen Feuerpausen.
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Israel will Hinweise auf Geiseln gefunden haben
Thomas Krause
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben bei ihrem Einsatz im Schifa-Krankenhaus in Gaza auf beschlagnahmten Computern Material über die von der Hamas verschleppten Geiseln entdeckt. Die Bilder "im Zusammenhang mit den Geiseln" seien auf Geräten gefunden worden, "die der Hamas gehören", sagt ein israelischer Armeevertreter. Die Soldaten gingen demnach "ein Gebäude nach dem anderen" durch und durchsuchten "jede Etage", während "hunderte Patienten und medizinisches Personal" weiterhin in der Anlage verblieben.
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Thomas Krause
Thailands Regierung hat von der radikalislamischen Hamas die Zusicherung erhalten, dass 25 aus Israel in den Gazastreifen verschleppte Thailänder "in Sicherheit" seien. Der thailändische Politiker Lepong Syed, der an Verhandlungen über die Freilassung der Geiseln beteiligt ist, sagt in Bangkok, die Hamas wolle die Geiseln nur freilassen, wenn Israel einer Waffenruhe zustimme. Trotzdem hoffe er auf eine Freilassung in "weniger als zehn Tagen".
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Südafrika fordert Ermittlungen gegen Israel
Thomas Krause
Wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen Israels im Gazastreifen fordert Südafrika den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag zu Ermittlungen auf. Das sagt Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa bei einem Besuch in Katar. Südafrika habe es "zusammen mit vielen anderen Ländern der Welt" als angemessen betrachtet, "dieses gesamte Handeln von Israels Regierung an den Internationalen Strafgerichtshof zu verweisen. Wir haben den Fall verwiesen, weil wir glauben, dass dort Kriegsverbrechen begangen werden."
Im Gazastreifen liefen "Kriegsverbrechen in Echtzeit, vor allem im Schifa-Krankenhaus", sagt Ramaphosa. Viele Menschen rund um die Welt seien deshalb "entsetzt". Südafrika habe mehrere Länder dazu aufgefordert, den Druck auf Israel zu erhöhen. Die israelische Regierung habe es "perfektioniert, Entscheidungen des UN-Sicherheitsrats und in anderen Weltforen nicht zu befolgen und umzusetzen".
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Thomas Krause
Deutschland ist nach Angaben der Botschafterin bei den Vereinten Nationen in Genf, Katharina Stasch, der größte humanitäre Geber für Hilfe im Gazastreifen. Stasch bezeichnet die Lage in dem Küstengebiet am Donnerstag als dramatisch.
In ihrem Redebeitrag im Zuge einer sogenannten Aussprache mit dem UN-Hochkommissar für Menschenrechte konzentriert sich Stasch aber auf die Rechte Israels nach dem Terrorüberfall aus dem Gazastreifen am 7. Oktober. "Wir stehen in Solidarität an Israels Seite, und ja, Israel hat ein Recht auf Selbstverteidigung", wiederholt sie die Position der Bundesregierung. Sie verlangt die Freilassung der in den Gazastreifen verschleppten Geiseln und ruft die islamistische Hamas auf, Menschen nicht als Schutzschilde zu missbrauchen. Deutschland setze sich für eine Zweistaatenlösung ein, in der Israel und Palästina friedlich Seite an Seite existieren können.
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DPA · AFP
tkr / rw