Antisemitische Parolen bei Demonstrationen in Deutschland +++ Ägypten hält nach Nahost-Gipfel an Zwei-Staaten-Lösung fest +++ Länderschefs fordern Feuerpause +++ Die Nachrichten zum Nahost-Konflikt im stern-Newsblog.
Die Meldungen zum Nahost-Konflikt im stern-Newsblog:
Erdogan telefoniert mit Hamas-Chef
Mirjam Bittner
Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat offenbar mit dem Chef der islamistischen Hamas, Ismail Hanija, telefoniert und sich mit diesem über die Lage im Gazastreifen ausgetauscht. Wie der Pressedienst der türkischen Regierung auf der Plattform X (vormals Twitter) mitteilt, betonte Erdogan dabei, dass sich die Türkei weiter für eine baldmögliche Waffenruhe in der Region einsetzen werde. Auch wollte sich Erdogan um weitere humanitäre Hilfe für den Gazastreifen bemühen.
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Mirjam Bittner
Nach dem Terrorangriff der Hamas in Israel wollen dort mehr ultraorthodoxe Juden in der Armee dienen. Die Anfragen aus dieser Gruppe nähmen im Gaza-Krieg zu, zitieren Medien den israelischen Armeesprecher Daniel Hagari. Viele strengreligiöse Männer versuchen normalerweise, den Militärdienst zu vermeiden, was in anderen Bevölkerungsteilen für großen Ärger sorgt. Die Armee habe in den vergangenen Tagen nun aber mehr als 2000 Anfragen von Ultraorthodoxen erhalten. Ab Montag will das Militär demnach mit der Einberufung der Freiwilligen beginnen.
Männer müssen in Israel fast drei Jahre Wehrdienst leisten, Frauen zwei Jahre. Staatsgründer David Ben-Gurion hatte 1948 zugestimmt, jüdische Religionsstudenten vom Armeedienst zu befreien. Damals ging es allerdings nur um einige Hundert Männer. Heute stellen die Strengreligiösen rund 13 Prozent der insgesamt knapp zehn Millionen Einwohner des Landes. Viele Ultraorthodoxe empfinden den Militärdienst als Bedrohung ihres frommen Lebensstils, unter anderem weil Frauen und Männer gemeinsam dienen.
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Mirjam Bittner
Die humanitären UN-Organisationen warnen nach der ersten Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen seit zwei Wochen vor einer weiter drohenden Verschlechterung der Lage dort. Sie fordern eine Feuerpause und ungehinderten Zugang für humanitäre Helfer und Hilfsgüter. Die Zahl der Todesfälle könne wegen Krankheitsausbrüchen und mangelnder Versorgung sprunghaft steigen, warnen das UN-Welternährungsprogramm (WFP), die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und andere UN-Organisationen.
"Mehr als 1,6 Millionen Menschen brauchen dringend humanitäre Hilfe", heißt es in ihrem Aufruf. "Es gibt eine alarmierende Sterberate unter Kindern, und ihnen wird das Recht auf Schutz, Essen, Wasser und Gesundheitsversorgung verwehrt."
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Mirjam Bittner
"Erstelle eine Geschichte für ein sechsjähriges israelisches Mädchen, das vor einer Woche seine Großmutter bei einem Überfall auf einen Kibbuz verloren hat, bei dem mehr als 100 Menschen getötet wurden. Die Geschichte sollte ermutigend sein und kann Gleichnisse enthalten, die für Sechsjährige verständlich sind."
Mithilfe von Chat GPT will Omri Revach seiner sechsjährigen Tochter Romi helfen, den Tod ihrer Oma besser zu verarbeiten. Die Antwort der KI lesen Sie hier:
Mithilfe von Chat GPT will Omri Revach seiner sechsjährigen Tochter Romi helfen, den Tod ihrer Oma besser zu verarbeiten. Die Antwort der KI lesen Sie hier:
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Israel will Luftangriffe auf Gaza ab jetzt verstärken
Mirjam Bittner
Israel will seine Luftangriffe auf den Gazastreifen ab sofort verstärken. Das kündigte am Abend ein Armeesprecher an. Die anhaltenden Luftangriffe auf das Palästinensergebiet sind Israels Reaktion auf den Großangriff der Hamas, die den Gazastreifen kontrolliert.
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Antisemitische Parolen bei Demonstrationen in Deutschland
Mirjam Bittner
In mehreren deutschen Städten hat es heute pro-palästinensische Demonstrationen gegeben, bei denen teilweise israelfeindliche und antisemitische Parolen gerufen wurden. In Berlin hielt die Polizei nach eigenen Angaben einen Demonstrationszug wegen israelfeindlicher Aufrufe an.
Die Düsseldorfer Polizei meldete ihrerseits ein "intensives Einsatzgeschehen" mit mehreren Demonstrationen und insgesamt tausenden Teilnehmern. Bei einer Versammlung mit rund 6900 Teilnehmenden seien mehrere Strafanzeigen gestellt worden – "unter anderem wegen Volksverhetzung, dem Aufruf zu Straftaten sowie des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz und Beleidigung von Polizeibeamten".
Auch aus Nürnberg, Münster, Kassel und Hannover wurden Kundgebungen im Zusammenhang mit dem Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas gemeldet. Diese verliefen nach Polizeiangaben allesamt friedlich.
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Mirjam Bittner
Von den seit dem Terrorangriff der Hamas getöteten Menschen in Israel sind 1033 Zivilisten. Das melden israelische Medien unter Berufung auf die israelische Polizei. Von den zivilen Opfern sei bislang gut ein Viertel noch nicht identifiziert worden. Aufgrund der schweren Verbrennungen und Schändungen der Getöteten sei dies oftmals schwierig, heißt es in dem Bericht weiter.
Nach Armeeangaben starben zudem 307 Soldaten. Beide Zahlen zusammen gerechnet ergibt 1340 Tote. Laut Israels Gesundheitsministerium starben jedoch mindestens 1400 Menschen. Warum die Zahlen voneinander abweichen, blieb zunächst unklar.
Nach Armeeangaben starben zudem 307 Soldaten. Beide Zahlen zusammen gerechnet ergibt 1340 Tote. Laut Israels Gesundheitsministerium starben jedoch mindestens 1400 Menschen. Warum die Zahlen voneinander abweichen, blieb zunächst unklar.
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Mirjam Bittner
In der britischen Hauptstadt London haben knapp 100.000 Menschen für "ein Ende des Krieges im Gazastreifen" demonstriert. Die Menschen versammelten sich am Mittag im Stadtteil Marble Arch und marschierten von dort in Richtung des Regierungssitzes im Zentrum. Die Demonstranten skandierten "Freiheit für Palästina" und trugen palästinensische Fahnen und Plakate mit Aufschriften wie "Gaza: Stoppt das Massaker" oder "Stoppt die Besatzung".
Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort, ein Hubschrauber flog über dem Demonstrationszug. In der Nähe der Downing Street angekommen löste sich der Protestzug friedlich auf, teilt die Polizei mit.
"Marsch für Palästina" in London. HENRY NICHOLLS / AFP
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Mirjam Bittner
Die Teilnehmer des Nahost-Gipfels in Kairo haben nach Worten von Außenministerin Annalena Baerbock auch über die Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas gesprochen. "Die Frage der Freilassung von den zivilen Geiseln, darunter bekanntermaßen auch einige Deutsche, war ein zentrales Thema hier auf der Konferenz", sagt Baerbock vor ihrer Abreise aus Ägypten.
Sie habe mit Partnern "erneut darüber gesprochen, wie wir gemeinsam auch weitere Geiseln befreien können". Die Freilassung einer Mutter und ihrer Tochter sei "ein kleiner Funken Hoffnung auch für andere". Beim Gipfel in Kairo ging es heute um mögliche Schritte zur Entspannung im Konflikt zwischen Israel und der Hamas.
Sie habe mit Partnern "erneut darüber gesprochen, wie wir gemeinsam auch weitere Geiseln befreien können". Die Freilassung einer Mutter und ihrer Tochter sei "ein kleiner Funken Hoffnung auch für andere". Beim Gipfel in Kairo ging es heute um mögliche Schritte zur Entspannung im Konflikt zwischen Israel und der Hamas.
Außenministerin Annalena Baerbock bei dem Nahost-Gipfel in Kairo. Khaled DESOUKI / AFP
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Mirjam Bittner
Die israelische Armee ist nach eigenen Angaben in das Heimatdorf des Vizechefs der radikalen Palästinenserorganisation Hamas im besetzten Westjordanland eingedrungen. Es seien etwa 20 Menschen festgenommen und dutzende weitere befragt worden, berichteten Augenzeugen aus Arura. Aus dem Dorf etwa 20 Kilometer nördlich von Ramallah stammt Saleh al-Aruri, die im Libanon lebende Nummer Zwei der Hamas.
Die israelische Armee nahm nach Angaben der Behörden und von Augenzeugen bei der Razzia im Morgengrauen unter anderem den Bruder sowie neun Neffen des Hamas-Vizechefs fest. Die Armee bestätigte ihrerseits einen Einsatz in Arura. Es seien "dutzende Hamas-Mitglieder festgenommen und befragt worden". Die Angaben lassen sich kaum unabhängig überprüfen.
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Mirjam Bittner
Ein kritisches Interview des arabischen Senders Al-Arabija mit einem Hamas-Führer nach dem Massaker der Islamistenorganisation in Israel sorgt auf sozialen Netzwerken für Aufmerksamkeit. Eine Moderatorin des Senders bezweifelt darin die Argumentation des Hamas-Mitglieds Chalid Maschaal, der Großangriff sei Teil des "legitimen Widerstands" der Palästinenser.
"Wie kann man verlangen, dass der Westen und die Welt im Allgemeinen die palästinensische Sache unterstützen, während die Dinge, die die Hamas israelischen Zivilisten angetan hat, Schlagzeilen machen?", fragt die Ägypterin Rascha Nabil in dem bereits am Donnerstag ausgestrahlten Interview. "Ist es Teil der Ideologie der Hamas, Zivilisten so zu behandeln?".
Auch die mögliche Öffnung einer weiteren Front in Israel mit der pro-iranischen Hisbollah-Miliz sieht die Ägypterin kritisch. Die Lage der Menschen in dem Land sei ohnehin schon schlecht, ein Krieg sei das Letzte, was sie gebrauchen könnten. "Die sagen sich: Chalid Maschaal sitzt in einem klimatisierten Raum und redet über Krieg."
Ausschnitte des Interviews sehen Sie zum Beispiel hier:
"Wie kann man verlangen, dass der Westen und die Welt im Allgemeinen die palästinensische Sache unterstützen, während die Dinge, die die Hamas israelischen Zivilisten angetan hat, Schlagzeilen machen?", fragt die Ägypterin Rascha Nabil in dem bereits am Donnerstag ausgestrahlten Interview. "Ist es Teil der Ideologie der Hamas, Zivilisten so zu behandeln?".
Auch die mögliche Öffnung einer weiteren Front in Israel mit der pro-iranischen Hisbollah-Miliz sieht die Ägypterin kritisch. Die Lage der Menschen in dem Land sei ohnehin schon schlecht, ein Krieg sei das Letzte, was sie gebrauchen könnten. "Die sagen sich: Chalid Maschaal sitzt in einem klimatisierten Raum und redet über Krieg."
Ausschnitte des Interviews sehen Sie zum Beispiel hier:
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Mirjam Bittner
Über eine Freilassung israelischer Soldaten unter den in den Gazastreifen verschleppten Geiseln will die islamistische Hamas nach Angaben eines Sprechers erst nach dem Krieg verhandeln.
"Über dieses Thema wird nicht gesprochen, bis die israelische Aggression gegen den Gazastreifen und das palästinensische Volk allgemein beendet ist", sagt Osama Hamdan, der im Libanon lebt. Die Hamas will eine Freilassung palästinensischer Häftlinge in israelischen Gefängnissen erreichen.
"Über dieses Thema wird nicht gesprochen, bis die israelische Aggression gegen den Gazastreifen und das palästinensische Volk allgemein beendet ist", sagt Osama Hamdan, der im Libanon lebt. Die Hamas will eine Freilassung palästinensischer Häftlinge in israelischen Gefängnissen erreichen.
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DPA · AFP
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