Das deutsche Konsulat in Istanbul ist wegen des Risikos terroristischer Anschläge geschlossen geworden. Das Auswärtige Amt empfiehlt, zentrale Orte in der türkischen Großstadt zu meiden. Zuletzt hatten auch die USA ihre Warnung für die Metropole verschärft.
Das deutsche Generalkonsulat im Zentrum der türkischen Metropole Istanbul bleibt am Mittwoch wegen eines erhöhten Anschlagsrisikos geschlossen. Das geht aus einer Mitteilung des Auswärtigen Amts an deutsche Staatsbürger in der Türkei hervor. Nach den jüngsten Vorfällen in europäischen Hauptstädten wie etwa einer öffentlichen Verbrennung des Korans sei "nach Einschätzung der Sicherheitsbehörden" das Risiko für terroristische Anschläge in Istanbul besonders im Innenstadtbereich gestiegen, hieß es. Das Risiko sei besonders im Innenstadtviertel Beyoglu und um den zentralen Platz Taksim hoch.
Das Auswärtige Amt empfahl seinen Staatsbürgern, besonders wachsam zu sein und Menschenansammlungen sowie die genannten Gegenden möglichst zu meiden. "Wenn Sie dort wohnen, beschränken Sie Ihren Aufenthalt außerhalb der Wohnungen auf das Unerlässliche", hieß es.
USA hatten Warnung für Istanbul verschärft
Deutschland, Schweden, Norwegen und Dänemark sowie die USA hatten ihre Staatsbürger bereits vergangene Woche vor einem erhöhten Anschlagsrisiko in der Türkei gewarnt. Die USA hatten ihre Warnung am Montag noch einmal verschärft und auf Istanbul spezifiziert. Die Türkei wiederum hatte ihre Bürger vor Angriffen in Europa und den USA gewarnt.
Das große Aufrüsten – diese Länder planen wegen des Ukraine-Krieges ihr Militär zu stärken
Deutschland
Ein Soldat hält auf dem Truppenübungsplatz Münster eine Panzerfaust 3 in der Hand. Deutschland hatte zunächst mit sich gehadert, ob Waffenlieferungen an die Ukraine gehen sollen. Mittlerweile hat die Bundesregierung aber geliefert – und angekündigt, in die eigene Verteidigung zu investieren. Mit 100 Milliarden Euro für Panzer, Munition und neue Waffen soll die Bundeswehr fit gemacht werden. Zudem kündigte der Bundestag an, das Heer mit bewaffneten Drohnen auszustatten. Die neuen Drohnen vom Typ Heron TP aus israelischer Fertigung kosten insgesamt rund 152,61 Millionen Euro, teilte das Verteidigungsministerium mit. Nach diesen Angaben ist die Beschaffung von 140 Flugkörpern – 60 für die Ausbildung und 80 für den Einsatz – geplant. Dazu gehöre zusätzliche Ausstattung sowie Unterstützung bei der taktischen Waffenausbildung, auch durch die Bereitstellung von Infrastruktur, Umrüstsätzen und Simulatoren. Nach der Zustimmung des Haushaltsausschusses, der stets bei Investitionen mit einem Volumen von mehr als 25 Millionen Euro beteiligt werde, könnten nun die Voraussetzungen für die Durchführung von bewaffneten Überwachungs- und Schutzmissionen geschaffen werden, teilte das Ministerium mit.
Hintergrund sind mehrere islamfeindliche Aktionen in Europa. In Schweden hatte ein Rechtsextremist ein Exemplar des Korans – der Heiligen Schrift des Islams – vor der türkischen Botschaft in Stockholm verbrannt.