Terror in Istanbul Tunesier kann endlich seinen Sohn vom IS heimholen - und stirbt bei Anschlag

Monatelang versuchte der Arzt Fathi Bayoudh, seinen Sohn, der zum IS gereist war, zur Rückkehr nach Tunesien zu bewegen. Er war schon fast am Ziel - da schlugen die Terroristen in Istanbul zu.

Ein bei dem Anschlag in Istanbul getöteter Tunesier war in der Türkei, um seinen Sohn freizubekommen, der in türkischer Haft saß, weil er verdächtigt wird, Mitglied des sogenannten Islamischen Staates zu sein. Der Arzt Fathi Bayoudh habe es nach Monaten schließlich geschafft, seinen Sohn zur Rückkehr zu bewegen, erklärten tunesische Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur AFP. Bayoudh habe am Atatürk-Flughafen auf die Ankunft seiner Frau gewartet, als die Selbstmordattentäter angriffen und er getötet wurde.

Sohn wollte angeblich über IS auspacken

Ein tunesischer Außenamtsvertreter sagte AFP, der Sohn sei nach Syrien und in den Irak gereist und schließlich in türkische Haft geraten. Von dort sollte er nach Informationen von "Businessnews" an Tunesien ausgeliefert werden. Bayoudhs Sohn werde verdächtigt, sich den IS-Terroristen in Syrien angeschlossen zu haben. Er habe sich aber von seiner Familie überzeugen lassen, den Dschihadisten den Rücken zu kehren und in sein Heimatland zurückzukommen. Laut "Businessnews" sollen Informanten aus dem Sicherheitsbereich angedeutet haben, dass der Sohn bereit gewesen sei mit den tunesischen Behörden zu kooperieren und seine Informationen über den IS offenzulegen.

Die Türkei macht den Islamischen Staat für den blutigen Anschlag verantwortlich, bei dem am Dienstagabend 41 Menschen von Selbstmordattentätern getötet und 239 weitere verletzt wurden.

AFP
mad