Kampf gegen Korruption und Terrorismus Aquino steht vor Sieg der Präsidentenwahl

Benigno Aquino III. ist der Sieg bei der Präsidentenwahl auf den Philippinen kaum noch zu nehmen. Der Kandidat führte am Dienstag nach Auszählung von etwa 78 Prozent der Stimmbezirke mit über 40 Prozent klar vor Ex-Präsident Joseph Estrada, der bei gut 25 Prozent lag.

Bei den Präsidentenwahlen auf den Philippinen zeichnet sich ein klarer Sieg des Favoriten Benigno "Noynoy" Aquino (50) ab. Der Sohn der verstorbenen Ex-Präsidentin Corazon Aquino baute seine Führung nach Hochrechnungen vom Dienstag weiter aus. Er hatte nach Auszählung von Dreiviertel der Wahlbezirke einen Vorsprung von vier Millionen Stimmen. Auf Aquino fielen danach 12,2 Millionen Stimmen, auf seinen nächsten Konkurrenten Joseph Estrade 7,7 Millionen.

Die amtierende Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo durfte nach fast zehnjähriger Amtszeit nicht mehr antreten. Neben dem Staatsoberhaupt bestimmten die Wähler am Montag auch den Vizepräsidenten und die Abgeordneten des Parlaments. Außerdem entschieden sie über die Vergabe von insgesamt fast 18.000 Ämtern auf nationaler und lokaler Ebene.

Senator Aquino galt bereits vor der Wahl als Favorit für die Nachfolge von Präsidentin Arroyo. Benigno Aquino III., genannt "Noynoy", entstammt einer der reichsten politischen Familien des Landes und ist der Sohn gleich zweier Legenden der Demokratiebewegung.

Sein Vater, ein oppositioneller Senator, kehrte 1983 aus dem US-Exil zurück, um es mit Diktator Ferdinand Marcos aufzunehmen, und wurde noch auf dem Flughafen von Manila erschossen. Der Mord löste massive Protestdemonstrationen unter Führung der Witwe Corazon Aquino aus, die letztlich zu einem von den Streitkräften unterstützten Volksaufstand und dem Ende des Marcos-Regimes führten. "Cory" Aquino war als Präsidentin ungeheuer beliebt, wurde aber den hohen Erwartungen nicht gerecht.

Zu den dringendsten Problemen, die den neuen Präsidenten erwarten, zählen die grassierende Korruption im Land und die Bekämpfung muslimischer Rebellen, die immer wieder Terroranschläge verüben.