Von "wirtschaftlicher Zerstörung" zu wirtschaftlicher Zusammenarbeit - binnen eines Tages: US-Präsident Donald Trump hat nach einem Telefonat mit seinem türkischen Amtskollegen eine Kehrtwende hingelegt.
Am Sonntagabend noch drohte US-Präsident Donald Trump der Türkei mit "wirtschaftlicher Zerstörung" - keine 24 Stunden später will er die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Ankara ausbauen. Am Montagabend (Ortszeit) twitterte Trump nach einem Telefonat mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, man habe auch über die wirtschaftliche Entwicklung beider Länder gesprochen - "großes Potenzial für einen deutlichen Ausbau!"
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="en" dir="ltr">Spoke w/ President Erdogan of Turkey to advise where we stand on all matters including our last two weeks of success in fighting the remnants of ISIS, and 20 mile safe zone. Also spoke about economic development between the U.S. & Turkey - great potential to substantially expand!</p>— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) <a href="https://twitter.com/realDonaldTrump/status/1084936400212963329?ref_src=twsrc%5Etfw">January 14, 2019</a></blockquote>
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Tags zuvor hatte er der Türkei im Falle eines Angriffs auf Kurden in Syrien allerdings noch mit "wirtschaftlicher Zerstörung" gedroht und damit scharfe Kritik in Ankara ausgelöst.
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="en" dir="ltr">Starting the long overdue pullout from Syria while hitting the little remaining ISIS territorial caliphate hard, and from many directions. Will attack again from existing nearby base if it reforms. Will devastate Turkey economically if they hit Kurds. Create 20 mile safe zone....</p>— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) <a href="https://twitter.com/realDonaldTrump/status/1084584259510304768?ref_src=twsrc%5Etfw">January 13, 2019</a></blockquote>
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Donald Trump will US-Truppen aus Syrien abziehen
Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu hatte am Montag betont, sein Land werde sich Drohungen nicht beugen. Erdogan hatte im abgelaufenen Jahr eine Offensive gegen die kurdischen Kämpfer der YPG in Nordsyrien angekündigt - einem wichtigen Verbündeten der USA im Kampf gegen den Islamischen Staat. Dennoch hatte Trump vor Weihnachten verkündet, er werde die US-Truppen aus Syrien abziehen. Das hatte erhebliche Sorgen über das Schicksal der Kurden auch in Trumps eigener Regierung und bei seinen Republikanern hervorgerufen.
In dem Telefonat am Montag betonte Trump nach Angaben des Weißen Hauses, den USA sei es wichtig, dass die Türkei die Kurden und die von der YPG kontrollierten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) nicht "schlecht behandelt". In der Mitteilung von Erdogans Büro zu dem Telefonat war von diesem Teil des Gesprächs nicht die Rede. Trump twitterte, man habe auch über eine Sicherheitszone von 32 Kilometern gesprochen. Er führte erneut nicht aus, was er damit genau meinte.
Donald Trump hat Erdogan mit scharfen Worten vor einer neuen Offensive gegen Kurdenkämpfer in Syrien gewarnt