Israelische Panzer sind am Donnerstag nach palästinensischen Angaben auf das Gelände um den Amtssitz von Palästinenser-Präsident Jassir Arafat in Ramallah vorgedrungen und haben das Gebäude beschossen.
Von Panzern aus sei mit Maschinengewehren das Feuer eröffnet worden, teilte Arafats Chefunterhändler Saeb Erekat der Nachrichtenagentur Reuters von Jericho aus mit. Dies habe ihm Arafat telefonisch mitgeteilt. »Es wird heftig geschossen. Zwei unserer Männer sind verletzt, aber der Präsident ist wohlauf.« , teilte ein Leibwächter Arafats telefonisch aus dem Gebäude mit. Die israelische Armee teilte mit, es gebe einen Militäreinsatz, die Armee sei in erhöhte Bereitschaft versetzt worden.
»Ich befürchte, sie werden in das Präsidenten-Büro eindringen«, sagte Erekat weiter. Arafat-Berater Nabil Abu Rdainah sagte dem US-Fernsehsender CNN, die Situation sei sehr ernst und gefährlich, weil die Israelis bereits die Tore vor den Türen des Amtssitzes passiert hätten. Zuvor war in der nordisraelischen Stadt Tel Aviv ein Anschlag auf einen Bus verübt worden, bei dem nach Polizeiangaben mindestens fünf Menschen starben. Vermutlich zündete ein palästinensischer Selbstmordattentäter eine Bombe.
Die israelische Regierung wirft Arafat vor, er tue nicht genug, um palästinensische Selbstmordattentate zu verhindern. Israels Armee hatte den Amtssitz Arafats in den vergangenen Monaten bereits mehrfach umstellt und mehrere Gebäude auf dem Gelände zerstört.