Zwei Jahre währte der Krieg im Nahen Osten. Nach dem Abkommen zwischen Israel und der Hamas soll nun alles ganz schnell gehen. Die neuesten Entwicklungen im Blog.
Ziemlich genau zwei Jahre nach dem brutalen Überfall der Hamas auf Israel steht der Krieg im Gazastreifen kurz vor dem Ende. Nach der Zustimmung der israelischen Regierung zu dem mühsam errungenen Abkommen ist der Weg für einen Frieden sowie eine zügige Rückkehr der Geiseln und eine Freilassung palästinensischer Häftlinge frei.
Die neuesten Entwicklungen im Newsblog.
Wichtige Updates
Yannik Schüller
Teilrückzug israelischer Truppen aus dem Gazastreifen abgeschlossen
Die israelische Armee hat US-Angaben zufolge den vereinbarten Teilrückzug ihrer Truppen aus dem Gazastreifen abgeschlossen und damit die Freilassung der Geiseln eingeleitet.
Um 12.00 Uhr (Ortszeit, 11.00 Uhr MESZ) hätten "die israelischen Streitkräfte die erste Phase des Rückzugs" beendet, erklärt der US-Sondergesandte Steve Witkoff unter Berufung auf das US-Regionalkommando im Nahen Osten im Onlinedienst X. Damit habe "die 72-Stunden-Frist zur Freilassung der Geiseln begonnen".
Um 12.00 Uhr (Ortszeit, 11.00 Uhr MESZ) hätten "die israelischen Streitkräfte die erste Phase des Rückzugs" beendet, erklärt der US-Sondergesandte Steve Witkoff unter Berufung auf das US-Regionalkommando im Nahen Osten im Onlinedienst X. Damit habe "die 72-Stunden-Frist zur Freilassung der Geiseln begonnen".
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Rune Weichert
Die Hamas ist nach Angaben des israelischen Militärs nicht mehr die starke militante Gruppe, deren Überfall auf Israel den zweijährigen Krieg ausgelöst hat. "Die Hamas ist an jedem Ort besiegt worden, an dem wir gegen sie gekämpft haben", sagt Militärsprecher Effie Defrin zum Beginn der Waffenruhe.
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Yannik Schüller
Die Vereinten Nationen fordern die Öffnung sämtlicher Grenzübergänge in den Gazastreifen, wie Sprecher mehrerer humanitärer UN-Organisationen in Genf sagen, darunter die Weltgesundheitsorganisation (WHO), das UN-Kinderhilfswerk Unicef und das von Israel abgelehnte UN-Hilfswerk für Palästinenser (UNRWA).
Wie genau die Arbeit der UN-Organisationen aussehen wird und wer wann was in den Gazastreifen liefern kann, ist noch unklar. Israel kontrolliert die Zugänge und muss grünes Licht geben und die Sicherheit von Konvois garantieren. Die Vereinten Nationen haben nach eigenen Angaben 170.000 Tonnen Hilfsgüter in der Region, die innerhalb kürzester Zeit in den Gazastreifen gebracht werden können. Darunter sind neben Lebensmittel auch Medikamente und Material zur Reparatur von Infrastruktur.
Wie genau die Arbeit der UN-Organisationen aussehen wird und wer wann was in den Gazastreifen liefern kann, ist noch unklar. Israel kontrolliert die Zugänge und muss grünes Licht geben und die Sicherheit von Konvois garantieren. Die Vereinten Nationen haben nach eigenen Angaben 170.000 Tonnen Hilfsgüter in der Region, die innerhalb kürzester Zeit in den Gazastreifen gebracht werden können. Darunter sind neben Lebensmittel auch Medikamente und Material zur Reparatur von Infrastruktur.
Unter anderem müssten laut UNRWA auch mehr als 650.000 Jungen und Mädchen endlich wieder zur Schule gehen können. Unterricht ist seit dem Terrorüberfall von Terroristen aus dem Gazastreifen auf Israel am 7. Oktober 2023 und dem anschließenden Krieg ausgefallen.
7.000 UNRWA-Lehrer stünden, um an ihre Schulen zurückzukehren. Quelle: Jehad Alshrafi/AP/DPA
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Yannik Schüller
Netanjahu: 20 Geiseln im Gazastreifen am Leben, 28 sind tot
Laut Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sind noch 20 der Geiseln am Leben. 28 Geiseln seien tot, erklärt Netanjahu in einer Fernsehansprache. Er hoffe, dass Israel ab Montagabend "einen Tag der nationalen Freude" nach der Rückkehr aller lebenden und toten Geiseln aus dem Gazastreifen feiern könne.
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Yannik Schüller
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) bietet seine Unterstützung bei der Rückführung von Geiseln und Gefangenen an
"Das zwischen Israel und der Hamas erzielte Waffenstillstandsabkommen muss einen Wendepunkt in zwei Jahren unvorstellbaren Grauens markieren", sagt die IKRK-Präsidentin Mirjana Spoljaric in Genf. "Es bietet eine entscheidende Chance, Leben zu retten und Leid zu lindern."
"Das zwischen Israel und der Hamas erzielte Waffenstillstandsabkommen muss einen Wendepunkt in zwei Jahren unvorstellbaren Grauens markieren", sagt die IKRK-Präsidentin Mirjana Spoljaric in Genf. "Es bietet eine entscheidende Chance, Leben zu retten und Leid zu lindern."
Die örtlichen IKRK-Teams seien auch bereit, bei der Rückführung menschlicher Überreste zu helfen, damit Familien in Würde um ihre Angehörigen trauern können. Auch den Transport und die Verteilung von Hilfsgütern im Gazastreifen könnten sie übernehmen.
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Yannik Schüller
Israels Militär: Feuerpause seit Mittag in Kraft
Es ist offiziell: Die Feuerpause zwischen Israel und der Hamas ist seit einer guten halben Stunde, seit 12.00 Uhr Ortszeit, in Kraft. Das teilt ein Militärsprecher mit.
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Yannik Schüller
Die Freude ist groß – überall im Gazastreifen, wie hier im Lager Nusairat, haben die Menschen gestern das baldige Ende des Blutvergießens gefeiert
Quelle: Belal Abu Amer/APA Images via ZUMA Press Wire/DPA
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Yannik Schüller
Israel beginnt offenbar mit Truppenabzug
Die israelische Armee hat nach Angaben der Hamas-Behörden mit dem Rückzug begonnen. Israelische Truppen hätten sich "aus mehreren Gebieten der Stadt Gaza zurückgezogen", sagt ein hochrangiger Verantwortlicher des von der Palästinenserorganisation kontrollierten Zivilschutzes im Gazastreife der Nachrichtenagentur AFP. Zudem hätten israelische Militärfahrzeuge Teile der Stadt Chan Junis im Süden des Palästinensergebiets verlassen.
In Gaza hat sich die Armee nach Hamas-Angaben unter anderem aus dem Viertel Tel al-Hawa und aus dem Lager in Al-Schati zurückgezogen, beide Gegenden hatte die israelische Armee in den vergangenen Wochen aus der Luft und mit Bodentruppen unter heftigen Beschuss genommen.
Die israelische Armee erklärt ihrerseits, die Truppen des südlichen Kommandos passten derzeit ihre "Einsatzpositionen im Gazastreifen" an.
Regierungssprecherin Shosh Bedrosian erklärt vor Journalisten, das Militär werde sich in einem ersten Schritt auf die "gelbe Linie" zurückziehen, die in der ersten Phasen des von US-Präsident Donald Trump vorgebrachten Plans für ein Ende der Kämpfe im Gazastreifen vorgesehen ist. In dieser ersten Phase soll die israelische Armee weiterhin 53 Prozent des Gazastreifens besetzen.
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Yannik Schüller
Die Türkei bietet ihre militärische Beteiligung im Gaza-Streifen an. "Unsere türkischen Streitkräfte, die Erfahrung in der Stiftung und Wahrung von Frieden haben, sind bereit, jede ihnen übertragene Aufgabe zu übernehmen", teilt das türkische Verteidigungsministerium laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu mit.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte gestern bereits gesagt, sein Land wolle sich am Wiederaufbau des Gazastreifens und an einer "Taskforce" beteiligen.
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Yannik Schüller
So sieht der Friedensfahrplan aus
Einmal ein kurzer Überblick, worauf sich Israel und die Hamas geeinigt haben und wie es nun weitergehen soll:
- Medienberichten zufolge sollen die Militäreinsätze nach dem Kabinettsbeschluss aus der Nacht unverzüglich eingestellt werden. Binnen 24 Stunden nach dem Beschluss sollen sich die israelischen Streitkräfte gemäß Abmachung auf eine vereinbarte Linie zurückziehen.
- Auch Hilfslieferungen in den Gazastreifen sollen umgehend ermöglicht werden.
- Binnen 72 Stunden sollen alle Geiseln in der Gewalt der Hamas und anderer Terroristen freigelassen und die Leichen toter Geiseln übergeben werden.
- Israel soll im Gegenzug rund 250 wegen schwerer Straftaten zu lebenslanger Haft verurteilte palästinensische Häftlinge und etwa 1.700 weitere Palästinenser freilassen, die nach dem 7. Oktober 2023 inhaftiert wurden.
- In einer zweiten Verhandlungsphase sollen dann Bedingungen geschaffen werden, die einen Frieden langfristig sichern. Auch um eine Entwaffnung der Hamas soll es erst später gehen.
- Unklar war zunächst auch, wann das von den USA angestrebte gemeinsame Kontrollzentrum mit anderen Staaten errichtet werden soll. In der Nacht hatte das Weiße Haus mitgeteilt, dafür selbst Soldaten entsenden zu wollen.
- US-Präsident Donald Trump plant nach eigenen Angaben, am Sonntag in Richtung Nahost aufzubrechen. Er ist eingeladen worden, vor dem israelischen Parlament, der Knesset, eine Rede zu halten. Trump könnte dann auch bei der Freilassung der Geiseln vor Ort sein.
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Yannik Schüller
Liebe Leserinnen und Leser,
jetzt könnte alles ganz schnell gehen. Nach ziemlich genau zwei Jahren steht ein Ende des Krieges im Gazastreifen kurz bevor. An dieser Stelle halten wir Sie über die neuesten Entwicklungen auf dem Laufenden.
jetzt könnte alles ganz schnell gehen. Nach ziemlich genau zwei Jahren steht ein Ende des Krieges im Gazastreifen kurz bevor. An dieser Stelle halten wir Sie über die neuesten Entwicklungen auf dem Laufenden.
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DPA · AFP · Reuters
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