Angesichts der chinakritischen Töne des künftigen US-Präsidenten Donald Trump hat eine der einflussreichen Zeitungen der Volksrepublik die atomare Aufrüstung der Streitkräfte des Landes gefordert. China sollte "mehr strategische Atomwaffen bauen" und die Entwicklung ballistischer Interkontinentalraketen vorantreiben, hieß es in einem Kommentar der "Global Times". Diese gehört nicht zu den offiziellen Staatsmedien, sie hat aber enge Verbindungen zur regierenden Kommunistischen Partei.

"Chinas Militärausgaben sollten 2017 deutlich erhöht werden", heißt es in dem Kommentar, der sowohl in der chinesischen als auch in der englischen Ausgabe der Zeitung veröffentlicht wurde. Damit sollte Peking seine Interessen wahren, sollte Trump versuchen, die Volksrepublik "in unakzeptabler Weise" zu behandeln.
Trump hatte während des Wahlkampfs China wiederholt beschuldigt, seine Währung zu manipulieren, um der verarbeitenden Industrie in den USA zu schaden. Zugleich drohte er mit Strafzöllen auf chinesische Waren.
Verhängnisvolles Trump-Telefonat mit Taiwan
Heftige Kritik Pekings löste der rechtspopulistische Republikaner vor einer Woche durch ein Telefonat mit Taiwans Staatschefin Tsai Ing-wen aus. Dieses stellte einen Bruch mit den jahrzehntelangen diplomatischen Gepflogenheiten dar: Die USA hatten im Zuge ihrer Annäherung an die Volksrepublik China 1979 ihre diplomatischen Beziehungen zu Taiwan abgebrochen.