China hat bei Abstimmungen in der Weltbank künftig ein größeres Gewicht. Mit einem Anteil von 4,42 Prozent - bisher waren es 2,78 Prozent - schiebt sich China an Deutschland, Frankreich und Großbritannien vorbei auf den dritten Platz vor, hinter den USA (15,85 Prozent) und Japan (6,84 Prozent). Der chinesische Finanzminister Xie Xuren sprach am Sonntag von einem "wichtigen Schritt in Richtung gleicher Stimmkraft" von Wirtschaftsmächten und Entwicklungsländern.
Mit der Stärkung der Mitspracherechte großer Schwellenländer erkenne die Weltbank an, dass "überholte Konzepte wie das einer 'Dritten Welt'" nun Geschichte seien, sagte Weltbankpräsident Robert Zoellick. Nach einer Sitzung des Entwicklungsausschusses der Weltbank sagte Zoellick, die Schwellenländer seien zu kritischen Nachfragequellen der globalen wirtschaftlichen Erholung geworden.
Die Weltbank beschloss auf ihrer Frühjahrstagung in Washington auch die erste Kapitalerhöhung seit mehr als 20 Jahren. Die Krediteinrichtung von 186 Staaten zur Förderung von Entwicklungsprojekten erhöhte ihre Kapitalausstattung um 3,5 Milliarden Dollar.
Die Entwicklungshilfeorganisation Oxfam kritisierte, für die ärmsten Länder der Welt bringe die Reform kaum Fortschritte. Von den 47 Staaten im südlichen Afrika habe einzig der Sudan an Einfluss gewonnen, viele müssten sogar Stimmrechte abgeben, erklärte Oxfam-Sprecherin Caroline Hooper-Box.