Autobiografie "Becoming - Meine Geschichte" Michelle Obama: "Meine Eltern erwarteten nicht von uns, dass wir Heilige waren"

stern-Journalistin Cornelia Fuchs: Michelle Obama: Wie die ehemalige First Lady die Welt beeinflusst
© stern.de
Michelle Obama zeigt sich in ihrer Autobiografie "Becoming" ungewohnt offen und berichtet auch über Sex, ihren ersten Kuss und warum sie als Mutter den Secret Service zu schätzen lernte. Der stern hat Obama zum Exklusiv-Interview getroffen.

Ihr Vater, so erinnert sich Michelle Obama in ihrer Autobiografie "Becoming: Meine Geschichte", habe ihr ausdrücklich gesagt, Sex würde und solle Spaß machen. Sie erinnert sich, dass sie als Teenager mit ihren Freunden "über Drogen, Sex und Lebensentscheidungen sprach, über Hautfarbe, Ungleichheit und Politik." Und sie erzählt, wie sie merkte, dass Jungs auf sie reagierten.

Ihren ersten Kuss hat Michelle Obama genau geplant

Michelle Obama war ein sehr organisierter Teenager, sie wusste schon damals genau, was sie wollte. Und was nicht. Ihr erster Kuss war daher, so schreibt sie, kein Zufall – sie organisierte ihn am Telefon: "Ich weiß nicht mehr, wer von uns beiden vorschlug, dass wir uns eines Nachmittags bei mir vor dem Haus treffen sollten, um das mit dem Küssen einmal auszuprobieren, jedenfalls war es eine klare Abmachung ... und so landete ich auf der Steinbank vor dem Seiteneingang unseres Hauses, gut von den nach Süden gerichteten Fenstern aus sichtbar, inmitten der Blumenbeete meiner Großtante, versunken in einem warmen feuchten Kuss mit Ronnell. Es war nichts Weltbewegendes oder besonders Inspirierendes, aber es machte Spaß. Ich merkte zusehends, dass es generell Spaß machte, mit Jungs zusammen zu sein." 

Michelle Obama
"Nach meinem Dafürhalten waren wir ziemlich cool": Michelle Obama über sich und Eheman Barack, als ein Junge ihre Tochter zum Abschlussball abholte. (Archivbild)
© Jim Young / AFP

Erst im Rückblick sei ihr klar geworden, sagt Michelle Obama, wie tolerant und offen ihre Eltern sie erzogen haben. Dieses Vertrauen in die eigenen Kinder sei ihr als Mutter nicht immer leicht gefallen, schreibt die 54-Jährige. Malia durfte zum Beispiel ausnahmsweise zum Abschlussball nicht mit dem Secret Service, sondern im Auto ihrer Verabredung mitfahren – der Junge musste sich aber zuerst im Diplomatic Reception Room des Weißen Hauses dem Präsidentenpaar vorstellen.

"Ich war barfuß, Barack in Flip-Flops (...). Malia sah wunderschön aus und wirkte wie dreiundzwanzig. Nach meinem Dafürhalten waren wir ziemlich cool, auch wenn Malia heute noch darüber lacht (...). Barack und ich gaben dem jungen Mann die Hand (...), dann umarmten wir unsere Tochter und ließen die beiden ziehen. Es war vielleicht nicht ganz fair, aber es beruhigte uns sehr zu wissen, dass Malias Bodyguards dem Wagen des Jungen die ganze Zeit folgen und dann auch den Abend über unauffällig im Dienst sein würden."

Lesen Sie im neuen stern, der am Donnerstag erscheint, oder bereits ab Mittwoch, 18 Uhr im stern emagazine das Interview mit Michelle Obama über das Leben mit ihren Töchtern als Familie des US-Präsidenten, ihre Ängste als Mutter und die Freiheit außerhalb des Weißen Hauses.

Autobiografie "Becoming - Meine Geschichte": Michelle Obama: "Meine Eltern erwarteten nicht von uns, dass wir Heilige waren"

STERN Nr. 47/18

Cornelia Fuchs

PRODUKTE & TIPPS

Kaufkosmos