Es gibt dieses Bild vom April 2009 im Buckingham Palast: Michelle Obama umarmt die Queen. Ein Riesenskandal damals, große Empörung weltweit, denn laut Protokoll darf niemand die Königin berühren.
In ihrer Autobiografie "Becoming: Meine Geschichte“, die seit diesem Dienstag im Handel ist, lüftet Michelle Obama nun das Geheimnis dieses Moments: Die beiden Frauen hatten sich zuvor über ihre drückenden Highheels (Michelle) beziehungweise Pumps (Königin) unterhalten: "Ich verriet der Queen, wie sehr mir die Füße wehtaten. Sie verriet mir, dass es ihr nicht anders erging. Wir schauten uns an und unsere Blicke schienen zu sagen: Wann hat das Herumstehen mit den Staatschefs dieser Welt endlich ein Ende?"
Und schon, so schreibt Michelle Obama, tat sie, was sie immer tut, wenn sie sich mit einem Menschen verbunden fühlt: "Meine Gefühle zum Ausdruck bringen. Ich legte ihr freundschaftlich den Arm um die Schulter."

Auch Queen ignoriert bei Michelle Obama das Protokoll
Die Queen scheint es ihr nicht übel genommen zu haben. Denn sie legte ihre behandschuhte Hand ebenfalls auf den Rücken von Michelle Obama, wie diese sich erinnert. Und bei einem späteren Treffen in Windsor wird ihr von Elizabeth II. sogar befohlen, das Protokoll zu ignorieren: Michelle wurde zuvor mehrfach von den zuständigen Mitarbeitern darauf hingewiesen, für eine Fahrt durch den Park von Windsor auf den Sitz neben Prinz Philipp zu steigen und ja nicht auf den Rücksitz neben die Queen. Dort sollte der Präsident Platz nehmen. Doch dann winkte die Queen Michelle herbei, sie solle sich zu ihr setzen.
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Michelle Obama wusste nicht, was sie tun sollte: "Die Queen bemerkte mein Zögern sofort. Und tat es augenblicklich ab. 'Hat man Ihnen irgendwelche Regeln zum Ablauf eingeschärft?', fragte sie und wischte das ganze Getue mit einer Handbewegung beiseite. 'Das ist doch Unfug. Sie sitzen, wo Sie wollen.'"
