Minnesota Festnahmen bei Republikaner-Parteitag

Kaputte Schaufenster und zerstochene Autoreifen: Das ist das Ergebnis von Protesten am Rande des Parteitages der Republikaner. 284 Menschen wurden festgenommen. Die Demonstration gegen den Irakkrieg hatte zunächst friedlich begonnen.

Bei einer Demonstration am Rande des Wahlparteitages der US-Republikaner in Minneapolis/St. Paul, Bundesstaat Minnesota, sind 284 Menschen festgenommen worden. Wie die Lokalzeitung "Minneapolis Star Tribune" berichtete, kam es während der Proteste zu Ausschreitungen.

Gewalttätige Demonstranten warfen Flaschen, zerschnitten Reifen geparkter Autos und schlugen Fenster eines Kaufhauses und einer Bank ein. Die Polizei setzte Pfefferspray ein. Insgesamt gingen etwa 10.000 Menschen auf die Straße, um gegen den Irakkrieg und gegen die Regierung des republikanischen Präsidenten George W. Bush zu demonstrieren.

Der Protestzug führte auch am "Xcel Center" vorbei, in dem der Parteitag eröffnet worden war. Die Kundgebung sei anfangs friedlich verlaufen, berichtete die "Minneapolis Star Tribune". Dann aber hätten mehrere Gruppen gewalttätiger Demonstranten randaliert, die daraufhin von der Polizei eingekesselt wurden. Die lokalen Behörden riefen zudem die Nationalgarde zu Hilfe.

Der designierte Präsidentschaftskandidat John McCain war ebenfalls im Sturmeinsatz, er packte in Waterville in Ohio Notpakete zur Versorgung von Sturmopfern. Während des sturmbedingt auf zweieinhalb Stunden verkürzten ersten Sitzungstages der "Republican National Convention" wurde eine Wahlplattform verabschiedet.

Das Dokument führt unter anderem die wirtschaftspolitischen Grundsätze der Republikaner wie das Ziel von Steuersenkungen aus, geht aber nicht auf das außenpolitische Streitthema Irak ein - hier müsse der nächste Präsident alle Optionen zur Verfügung haben, hieß es zur Begründung.

Hurrikan "Gustav" prägte auch die ersten Redebeiträge des Parteitags. Erste Priorität habe jetzt die Sicherheit der Menschen an der Küste, sagte Cindy McCain, die Frau des designierten Kandidaten. Mike Duncan, der Vorsitzende des Republican National Committee, rief die Delegierten auf, mit ihrem Mobiltelefon für das Rote Kreuz zu spenden.

Berater von McCain teilten mit, dass im August mindestens 47 Millionen Dollar für den Wahlkampf gesammelt wurden. Das ist die bislang höchste monatliche Spendensumme McCains. Am Dienstag sollte der frühere New Yorker BürgermeisterRudolph Giuliani zu den Delegierten sprechen. Die Antrittsrede McCains nach seiner Wahl zum Kandidaten soll wie ursprünglich geplant am Donnerstag stattfinden.

AP · DPA
DPA/AP