Rund eine Woche nach dem Mord an Oppositionsführerin Benazir Bhutto sind Kriminalbeamte der Londoner Polizei Scotland Yard in Pakistan eingetroffen. Ein Sprecher der britischen Botschaft sagte in Islamabad, die fünf Ermittler würden die pakistanischen Behörden bei der Aufklärung des Attentats auf Bhutto unterstützen. Eigene Ermittlungen der Briten werde es nicht geben. Gleichzeitig kündigte die Europäische Union an, die um sechs Wochen verschobenen Parlamentswahlen mit einer großen Beobachtermission zu begleiten.
EU schickt Wahlbeobachter
Bereits in den kommenden Tagen würden 48 EU-Vertreter im Land eintreffen, sagte der Chef der EU-Beobachtermission in Pakistan, der CDU-Europaabgeordnete Michael Gahler, in Islamabad. Bis zum Wahltag am 18. Februar werde die Zahl in allen vier Provinzen auf insgesamt 100 erhöht.
Die Sicherheitslage sei nach dem Attentat auf Bhutto zwar noch immer angespannt, teilte Gahler mit. Insgesamt habe sich die Situation jedoch erheblich stabilisiert. Gahler sagte, die EU werde auch überwachen, ob Wahlkampf und Wahlvorbereitungen fair und transparent verlaufen.
Musharraf verspricht faire Wahlen
Ursprünglich sollten das Parlament in Islamabad und die vier Regionalparlamente bereits am kommenden Dienstag gewählt werden. Die Wahlkommission hatte als Grund für die Verschiebung die heftigen Unruhen nach dem Mord an Bhutto genannt, bei denen landesweit zahlreiche Wahlbüros zerstört und Wahlunterlagen vernichtet wurden.
Pakistans Präsident Pervez Musharraf hatte am Mittwoch "freie, faire, transparente und friedliche" Parlamentswahlen versprochen. In seiner Rede an die Nation hatte er auch die Einbeziehung britischer Ermittler in die Aufklärung des Bhutto-Mordes angekündigt. Die Opposition verlangt dagegen eine unabhängige Untersuchung unter Leitung der Vereinten Nationen.