In der Türkei ist es nach dem Verbot der einzigen im türkischen Parlament vertretenen Kurdenpartei erneut zu Ausschreitungen gekommen. Rund 200 Kurden hätten im Istanbuler Stadtteil Beyoglu gegen das Parteiverbot protestiert, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anatolian am Sonntag.
Sie hätten mit Steinen und Brandsätzen auf Geschäfte und Autos geworfen. Mit Messern bewaffnete türkische Nationalisten hätten diese daraufhin angreifen wollen. Die Polizei hätte die Gruppen auseinandergetrieben.
Am Samstag war es bereits im kurdischen Südosten des Landes zu Ausschreitungen gekommen. Das türkische Verfassungsgericht hatte die "Partei für eine Demokratische Gesellschaft" (DTP) am Freitag verboten. Zur Begründung hieß es, sie habe Verbindungen zur kurdischen Arbeiterpartei PKK und sei Zentrum separatistischer Aktivitäten. Das Verbot könnte einen erneuten Rückschlag für die Türkei auf dem Weg in die Europäische Union bedeuten.