US-Präsident George W. Bush kommt am heutigen Dienstag im ägyptischen Badeort Scharm el Scheich mit arabischen Spitzenpolitikern zur ersten Runde seiner Nahost-Gespräche zusammen. Der US-Präsident will die arabischen Staaten auf einen engagierten Beitrag zur Friedenslösung verpflichten. An den Gesprächen nehmen unter anderem der ägyptische Präsident Hosni Mubarak und der palästinensische Ministerpräsident Mahmud Abbas teil. Am Mittwoch plant Bush im jordanischen Badeort Akaba dann einen Dreiergipfel mit Abbas und dem israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon.
Es herrscht höchster Terroralarm
Die Gespräche finden unter schärfsten Sicherheitsvorkehrungen statt. In Israel herrscht höchster Terroralarm. Den Geheimdiensten lagen am Montag mehr als 60 zum Teil konkrete Warnungen vor Anschlägen vor. Besonders in und um Jerusalem wurden die Polizeikräfte erheblich verstärkt und an alle Zufahrtsstraßen Sperren errichtet.
Palästinensischer Polizist getötet
In der Nacht zum Dienstag wurde bei einem israelischen Militäreinsatz im Norden des Gazastreifens ein palästinensischer Polizist getötet. Wie aus palästinensischen Sicherheitskreisen verlautete, hätten die Soldaten bei der Durchsuchung einer Siedlung nahe Beit Lahia das Feuer auf eine örtliche Polizeistation eröffnet und den 26 Jahre alten Polizisten schwer verwundet. Er sei dann später im Krankenhaus gestorben.
Führender Widerständler aus israelischer Haft entlassen
Unterdessen wurde ein führendes Mitglied der Demokratischen Front zur Befreiung Palästinas (DFLP) aus israelischer Haft entlassen. Seine Gefühle seien gemischt, sagte Taisar Chaled kurz nach seiner Freilassung der Deutschen Presse-Agentur. "Ich bin froh, weil ich frei bin, aber traurig, weil noch tausende Gefangene in den Gefängnissen sitzen", sagte Chaled. Israel hatte nach dem Treffen von Ministerpräsident Ariel Scharon und seinem palästinensischen Kollegen Mahmud Abbas in der vergangenen Woche die Freilassung Chaleds bereits angekündigt.
Anschlag auf israelischen Truppentransporter?
Auf einem Flugblatt, dass in Gaza veröffentlicht wurde, bekannte sich die radikale Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) zu einem Anschlag auf einen israelischen Truppentransporter. Man habe das Armeefahrzeug im Norden des Gazastreifens mit einer am Straßenrand versteckten Bombe in die Luft gesprengt und dabei mehrere Soldaten verletzt, hieß es. Von israelischer Seite wurde dieser Vorfall nicht bestätigt.