Abtreibungsgesetz Netflix will gegen das Abtreibungsgesetz in Georgia vor Gericht ziehen

Ted Sarandos hält eine Präsentation in Rom. Hinter ihm prangt rot auf schwarz das der Netflix-Schriftzug.
Der CEO von Netflix, Ted Sarandos, will gegen die Fremdbestimmung von Frauen gerichtlich vorgehn
© Ernesto S. Ruscio / Getty Images
Netflix-CEO Ted Sarandos kündigt gerichtliche Schritte gegen das umstrittene Abtreibungsgesetz des Bundesstaates Georgia an, sollte es Anfang 2020 in Kraft treten. Der Streaming-Gigant produziert viele Filme und Serien im Pfirsich-Staat.

Am 7. Mai unterzeichnete Georgias Gouverneur Brian Kemp das stark umstrittene Abtreibungsgesetz, die sogenannte "Heartbeat Bill". Danach sollen Abtreibungen illegal sein, sobald ein Herzschlag beim Fötus festgestellt wird. Das kann oft schon in der sechsten Schwangerschaftswoche in der Fall sein. Frauen hätten somit kaum Zeit, sich für eine Abtreibung zu entscheiden, nachdem sie erfahren, dass sie schwanger sind. In vielen Fällen bemerken Frauen ihre Schwangerschaft sogar erst viel später – und müssten das Kind dann bekommen. Frauen drohen Gefängnisstrafen und Anklagen wegen Mordes. Und im Falle einer Fehlgeburt können Ermittlungen eingeleitet werden.

Netflix will gerichtlich gegen das Gesetz vorgehen

Nun bezieht der Streaming-Gigant Netflix eine klare Stellung. CEO Ted Sarandos sagt in einem Statement in "Variety": "Es arbeiten viele Frauen an unseren Produktionen in Georgia, deren Rechte, zusammen mit denen von Millionen anderer Frauen, durch dieses Gesetz stark eingeschränkt werden." Im Schulterschluss mit der amerikanischen Nichtregierungsorganisation American Civil Liberties Union (ACLU) wollen sie gegen die Fremdbestimmung vorgehen. "Deshalb werden wir mit der ACLU und anderen zusammenarbeiten, um vor Gericht dagegen vorzugehen. Da das Gesetz noch nicht in Kraft getreten ist, werden wir dort weiterhin filmen und gleichzeitig unsere Partner und Künstler unterstützen, die dies nicht möchten. Sollte es jemals in Kraft treten, würden wir unsere gesamte Investition in Georgia überdenken."

Georgia lockt Produktionsfirmen mit Steuerbegünstigungen

Der Pfirsich-Staat ist ein beliebter Drehort von Filmen und Serien, weil der Bundesstaat mit großzügigen Steuerbegünstigungen für die Produktionsfirmen lockt. Viele Hollywood-Schauspielerinnen und Schauspieler sprechen sich gegen die Fremdbestimmung des weiblichen Körpers aus und rufen zum Boykott des Bundesstaates als Drehort auf. Kristen Wiig and Annie Mumolo (“Brautalarm") gaben bereits bekannt, ihre Komödie "Barb and Star Go to Vista Del Mar" nicht wie geplant in Georgia zu drehen.

Quelle"Variety" 

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