Die ägyptische Regierung stört das Internet nach Ansicht eines Experten in bisher noch nicht da gewesenen Ausmaß, um weitere Proteste zu verhindern. "Nach unseren Informationen sind rund 88 Prozent des Internets nicht mehr verfügbar in Ägypten", sagte Rik Ferguson von der drittgrößten Internet-Sicherheitsfirma Trend Micro.
Ferguson ergänzte, dass eine Störung in diesem Ausmaß "ist eine Premiere in der Internet-Geschichte" sei. Die Internet-Blockade in Ägypten gehe deutlich weiter als ähnliche Vorfälle im Iran oder in Birma in den vergangenen Jahren.
Auch andere Länder blockieren das Internet
2009 hatten die iranischen Behörden das soziale Netzwerk Facebook und den Kurznachrichtendienst Twitter blockiert, um die Proteste gegen die Wiederwahl von Präsident Mahmud Ahmadinedschad zu stoppen. In Birma hatte die Militärjunta 2007 auf dem Höhepunkt der Proteste gegen die Regierung ebenfalls einige Tage lang das Internet gekappt. Es habe sich jedoch nur um eine teilweise Unterbrechungen gehandelt, sagte Ferguson.
Nach offiziellen Angaben haben rund 23 Millionen der rund 80 Millionen Ägypter einen Internet-Zugang. Regierungskritiker nutzten Facebook und Twitter, um die Proteste gegen Staatschef Husni Mubarak und seine Regierung zu organisieren.