Donald Trump ist nicht in der Lage, eine Kaution in Höhe von 464 Millionen Dollar aufzubringen, um seine New Yorker Immobilien vor einer Beschlagnahmung zu bewahren. Dies berichten US-Medien am Montag unter Berufung auf Trumps Anwaltsteam.
Viel Zeit bleibt dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten nicht mehr, um die Summe aufzubringen.
Donald Trump droht Kontrollverlust über seine Immobilien
Nachdem ein New Yorker Gericht den Ex-Präsidenten Mitte Februar des Immobilienbetrugs für schuldig befunden und ihn zu der hohen Strafzahlung verurteilt hatte, hatte Trump erklärt, in Berufung zu gehen. Wie seine Juristen nun erklären, sei der 77-Jährige weder in der Lage, die Kaution selbst zu aufzubringen, noch habe sich ein Bürgschaftsunternehmen gefunden.
Trump hat bis zum 25. März Zeit, die Summe in voller Höhe zu hinterlegen , während er gegen die Entscheidung von Richter Arthur Engoron in Revision geht. Tut er dies nicht, könnte Generalstaatsanwältin Letitia James ohne zusätzlichen Gerichtsbeschluss Trumps Vermögenswerte pfänden, allen voran seine prestigeträchtigen Immobilien.
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Das Anfang der 80er-Jahre gebaute Hochhaus mit 58 Etagen wurde damals explizit in der Anklageschrift erwähnt. Trump lebte selbst mehr als 20 Jahre in seinem Turm, in einem dreistöckigen Penthouse. Sein Unternehmen soll den Wert des Wolkenkratzers an der Fifth Avenue mehrfach aus fadenscheinigen Gründen vervielfacht haben – unter anderem, indem man Trumps Wohnung als fast dreimal größer angab, als sie tatsächlich sei. 2015 schätzte die Organization den Wert ihres Firmensitzes auf 327 Millionen Dollar – eine Zahl, die die Anklage als "absurd" bezeichnete.
Kautionsbüros lehnen Trump ab
Trumps Anwälte forderten das Berufungsgericht deswegen auf, die Vollstreckung des Urteils zu verzögern, auch die Höhe der Kaution sei vollkommen unverhältnismäßig. "Die Durchsetzung einer unmöglichen Kautionsforderung als Bedingung für die Berufung würde dem Beklagten einen offensichtlichen irreparablen Schaden zufügen", schreiben die Anwälte weiter.
Ihr Mandant habe sich an vier Kautionsmakler gewandt, die ihrerseits wiederum 30 Bürgschaftsgesellschaften angefragt hätten – ohne Erfolg. Man habe "zahllose Stunden" mit "einer der größten Versicherungsgesellschaften der Welt" verhandelt.
Viele Versicherer akzeptierten bei einer solchen Summe nur Bargeld oder Wertpapiere als Sicherheit, aber keine Immobilien, heißt es in einer Erklärung des vom Trump-Team beauftragten Maklers Gary Giulietti. Außerdem verlangten die Unternehmen in der Regel "Sicherheiten in Höhe von etwa 120 Prozent der Urteilssumme" – in dem Fall also etwa 557 Millionen Dollar. Zudem würden Prämien fällig, die Trump selbst nach einer erfolgreichen Berufung nicht wiedererhielte.
Das Trump-Team hatte bereits gefordert, die Kaution auf 100 Millionen Dollar herabzusetzen.
Quellen: NBC; CNN; "New York Times"; Reuters.