Die US-Behörden haben nach eigenen Angaben Pläne für einen möglicherweise verheerenden Sprengstoffanschlag auf New Yorks John-F.-Kennedy-Flughafen durchkreuzt. Drei Verdächtige seien festgenommen worden, nach einem weiteren werde gesucht, teilten die Ermittler am Samstag mit. Ziel seien die Treibstoffleitungen und -tanks des Flughafens gewesen. "Es handelt sich um eine sehr entschlossene Gruppe", sagte der stellvertretende Direktor der US- Bundespolizei FBI in New York, Mark Mershon. US-Medien zufolge befand sich der Anschlag jedoch in einer sehr frühen Planungsphase, eine unmittelbare Gefahr habe nicht bestanden.
"Extremistische Muslim voller Zorn"
Einer der Festgenommenen, ein US-Bürger aus dem südamerikanischen Guyana, ist den Angaben zufolge ein früherer Beschäftigter des Frachtzentrums. Ermittler beschrieben ihn als "extremistischen Muslim voller Zorn", wie der Fernsehsender CNN berichtete. Ein weiterer Verdächtiger stamme ebenfalls aus Guyana und sei dort Mitglied des Parlaments gewesen. Er und sowie ein weiterer Mann seien in Trinidad festgenommen worden. Die drei Festgenommenen sowie der flüchtige Verdächtige seien wegen terroristischer Verschwörung angeklagt worden, teilten die Behörden weiter mit. Es bestünden aber keine Verbindungen zur Terrororganisation El Kaida, hieß es.
Falls der Plan umgesetzt und die Haupttreibstoffleitung zum Flughafen in die Luft gesprengt worden wäre, "wäre die Zerstörung unvorstellbar gewesen", sagte Staatsanwältin Roslynn Mauskopf. "Es ist einer der erschreckendsten Pläne, die man sich überhaupt vorstellen kann." Den Ermittlern zufolge hatten die Vorbereitungen bereits im Januar vorigen Jahres begonnen. Die Verdächtigen hätten seitdem die Treibstoffleitungen sowie das Flughafengelände mit Hilfe von Fotos, Videoaufnahmen und des Internets eingehend ausgespäht. Sie hätten sich zudem um Expertenrat, Geld und die Beschaffung von Sprengstoff bemüht.
Der Plan flog laut CNN auf, als die Gruppe versuchte, ein neues Mitglied abzuwerben, das allerdings ein FBI-Informant war. Der Fernsehsender zitierte aus einem abgehörten Telefonat eines der Verdächtigen, in dem er sagte: "Wenn man (den Flughafen) Kennedy trifft, trauert das ganze Land. Das ist so, als hätte man ihn zum zweiten Mal getötet." Der John-F.-Kennedy-Flughafen ist einer der meistfrequentierten in den Vereinigten Staaten.