Nach Drohungen an die USA Nordkorea provoziert erneut mit Interkontinentalrakete

Das von der nordkoreanischen Regierung zur Verfügung gestellte Foto zeigt den Test mit einer Hwasong-14-Interkontinentalrakete
Das von der nordkoreanischen Regierung zur Verfügung gestellte Foto zeigt den Angaben zufolge einen Test mit einer Hwasong-14-Interkontinentalrakete am 29. Juli
© Korean Central News Agency/Korea News Service/AP/DPA
Nordkorea hat trotz massiver Warnungen erneut eine Interkontinentalrakete getestet, die die USA erreichen könnte. Das Pentagon will sich allerdings nicht einschüchtern lassen.

Am Freitag gegen 23.41 Uhr Ortszeit wurde in Mupyong-ni in Nordkorea eine Interkontinental-Rakete gestartet und flog ungefähr 1000 Kilometer weit, bevor sie ins Japanische Meer zwischen Japan und der koreanischen Halbinsel stürzte. Das teilte der amerikanische Pentagon-Sprecher Jeff Davis mit. 

Das kommunistische Nordkorea hatte den USA erst am Dienstag mit einem Atomangriff gedroht, sollten die Amerikaner versuchen, die Regierung in Pjöngjang zu stürzen. Nordkorea hat bereits mehrmals unterirdische Atombomben gezündet. Ob es technisch bereits in der Lage ist, Atombomben auch so kompakt zu bauen, dass sie von einer Rakete transportiert werden könnten, ist unklar.

Pentagon sieht keine Gefahr für die USA

Japan sprach nach dem neuen Raketenstart in ersten Angaben von einem Flug, der 45 Minuten dauerte. Der Pentagon-Sprecher betonte, dass der Raketentest keine Gefahr für Nordamerika dargestellt habe. Zugleich bekräftigte er, dass die USA "eisenhart" zu ihrer Verpflichtung stünden, ihre Verbündeten - Südkorea und Japan - "im Angesicht dieser Bedrohungen zu verteidigen".

Südkorea und Japan beriefen nach dem Raketenstart ihre nationalen Sicherheitsräte ein. In Südkorea zitierte die Agentur Yonhap einen Regierungsbeamten mit den Worten, "Präsident Moon hat einen Notfallbefehl zur Versammlung des Sicherheitsrats gegeben, sobald er über den Raketenstart informiert wurde".

Nordkorea äußert sich nicht zum Raketentest

Zuletzt hatte der kommunistische Norden Anfang Juli eine Interkontinentalrakete (ICBM) getestet, die auch die USA erreichen könnte. Der Test der Hwasong-14 genannten Rakete, den Machthaber Kim Jong Un persönlich angeleitet habe, sei erfolgreich gewesen, berichteten Nordkoreas Staatsmedien am 4. Juli. Nordkorea könne "jeden Teil der Welt mit Atomwaffen treffen", verlautete aus Pjöngjang. Zum neuen Raketenstart lag zunächst keine Mitteilung aus Nordkorea selbst vor.

In Washington hatte der Senat erst am Donnerstag ein umfassendes Sanktionsgesetz verabschiedet, das sich neben Russland und den Iran auch gegen Nordkorea richtet. Es war aber am Freitag noch offen, ob US-Präsident das Gesetz unterzeichnet, da es im Weißen Haus Bedenken gegen Teile gibt, die sich auf Russland beziehen.

DPA
sve