Im Konflikt um die nordkoreanischen Raketentests hat die kommunistische Regierung in Pjöngjang Japan davor gewarnt, seine Sanktionen aufrecht zu erhalten. Nordkorea werde "härtere Maßnahmen" ergreifen, wenn Tokio den eingeschlagenen Kurs fortsetzen und die Sanktionen nicht aufheben sollte. Das sagte Song Il Ho, Nordkoreas Gesandter für die Normalisierungsgespräche mit Japan, nach einem Bericht der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo in Pjöngjang.
Der japanische Regierungssprecher Shinzo Abe wies Vorwürfe der nordkoreanischen Seite zurück, Japan trage Schuld, sollte sich Pjöngjang zu härteren Maßnahmen gezwungen sehen. "Das ist extrem bedauerlich und empörend. Nordkorea sollte wirklich darüber nachdenken, wer dafür gesorgt hat, dass die Beziehungen so geworden sind", sagte Abe. Japan halte daran fest, eine UN-Resolution zu erwirken, die Sanktionen gegen Nordkorea vorsieht. Japan hatte in Reaktion auf Nordkoreas Abschuss von mindestens sieben Raketen über dem Japanischen Meer eine ganze Reihe von Sanktionen ergriffen, darunter ein sechsmonatiges Hafenverbot für ein Schiff, das die einzige Passagierverbindung zwischen beiden Ländern ist.
Vize-Außenminister Hill in Peking eingetroffen
Unterdessen traf ist der US-Chefunterhändler für Nordkorea, Vize-Außenminister Christopher Hill zu Gesprächen unter anderem mit dem chinesischen Außenminister Li Zhaoxing in Peking zusammen. Hill wolle vor seiner Weiterreise nach Südkorea außerdem mit seinem chinesischen Amtskollegen Wu Dawei zusammenkommen, meldeten die staatlichen Medien Chinas. Wu will seinerseits mit einer "Delegation des guten Willens" nach Nordkorea reisen.