George Washington wurde am 22. Februar 1732 in Wakefield in der Kolonie Virginia geboren. Sein Vater Augustine war ein wohlhabender Plantagenbesitzer in Westmoreland County. George Washington verließ die Schule im Alter von 15 Jahren und war von 1747 als Landvermesser tätig.
1753 trat er in die Miliz Virginias ein, wurde zum Oberst ernannt und spielte in den kommenden Jahren eine wichtige Rolle in den Auseinandersetzungen, die dem Krieg der Kolonialmächte England und Frankreich vorausgingen. 1954 trat Washington aus der Miliz wieder aus und der regulären britischen Armee in Virginia bei. Im Kolonialkrieg (»French and Indian War«, 1754-63) hatte er die Aufgabe, die westliche Grenze der Kolonie gegen die Franzosen zu verteidigen.
Einer der reichsten Männer Virginias
Ab 1758 – in dem Jahr verließ er die Armee – war Washington bis 1775 Mitglied des Repräsentantenhauses der Kolonie (House of Burgesses). Außerdem war er von 1760 bis 1774 Friedensrichter in Fairfax. Am 6. Januar 1759 heiratete Washington die junge Witwe Martha Dandridge Custis. Durch die Heirat sowie durch Landspekulationen und Erbschaft wurde er zu einem der reichsten Männer Virginias.
In den sechziger Jahren verlangte die britische Regierung von den Kolonien immer mehr Steuern, worüber besonders die Plantagenbesitzer erbost waren. So war Washington maßgeblich an den »Fairfaxbeschlüssen« und am Boykott britischer Importe beteiligt. Zum ersten Kontinentalkongress der Kolonien im Jahre 1774 wurde Washington als Delegierter Virginias gewählt. Ebenso zum zweiten im Jahre 1775.
Oberbefehlshaber der Kontinentalarmee
Beim Ausbruch des Unabhängigkeitskrieges 1775 ernannte ihn der Kongress zum Oberbefehlshaber der neu erschaffenen 14.000-Mann starken Kontinentalarmee. Nach anfänglichen Schwierigkeiten gelang es mit Unterstützung französischer und deutscher Truppen, im Oktober 1781 die britische Armee Lord Cornwalls in Yorktown zur Kapitulation zu zwingen.
Bevor sich Washington 1783 wieder dem Leben als Plantagenbesitzer zuwandte, sprach er sich für die Bildung einer starken Zentralregierung für die bis dahin unabhängigen Kolonien aus. 1787 trat er wieder in die Politik ein, als er als Delegierter Virginias in den Verfassungskonvent berufen wurde, dessen Vorsitzender er auch wurde.
Mit überwältigender Mehrheit zum Präsidenten gewählt
Bis 1789 arbeitete der Konvent an der neuen Verfassung. Nachdem sie von den einzelnen Staaten ratifiziert worden war, wurde George Washington mit überwältigender Mehrheit am 30. April 1789 zum ersten Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt und 1793 für weitere vier Jahre im Amt bestätigt.
Als Washington sich 1797 für immer aus der Politik zurückzog, war das Territorium durch den Pinckney's Treaty (1795) mit Spanien um einiges angewachsen, die Bedrohung durch die Indianer östlich des Mississippi vorerst gebannt und das Geldsystem des Landes etabliert. George Washington wurde von seinem Vizepräsidenten John Adams »beerbt«. Er starb am 14. Dezember 1799 auf seinem Besitz Mount Vernon.