Öffentliche Fehde Verliert Prinz Harry wegen Donald Trump sein US-Visum?

Prinz Harry mit seiner Ehefrau Meghan Markle
Prinz Harry und seine Meghan: Das gemeinsame Leben in den USA steht auf der Kippe
© Amy Katz / DPA
Mit der erneuten Präsidentschaft des Republikaners könnte es für Prinz Harry in den USA ungemütlich werden. Die Trump-nahe Heritage Foundation möchte sein US-Visum anfechten. 

Für die Liebe zog es Meghan Markle zuerst nach Großbritannien zu Prinz Harry. Als der sich vor rund vier Jahren von seiner royalen Familie löste, zog er für Meghan in die USA. Auch dort droht nun aber Ungemach: Durch den Wahlsieg Donald Trumps muss das Paar um sein Leben in Montecito (Kalifornien) fürchten. 

Bereits im Februar hatte sich der Republikaner auf einer politischen Konferenz wenig wohlwollend über Prinz Harrys Visumsantrag für die USA geäußert. Die Regierung Biden sei Harry gegenüber seit dem Umzug 2020 "zu gnädig" gewesen.

Rechtsstreit um Prinz Harrys US-Visum 

Harry befindet sich seit Monaten in einem Rechtsstreit um sein US-Visum. In seinen Memoiren "Spare" hatte der Sohn von König Charles III. zugegeben, als Teenager Kokain konsumiert, Marihuana geraucht und mit Magic Mushrooms experimentiert zu haben.

Die rechtskonservative US-Stiftung Heritage Foundation wurde nach diesen Enthüllungen aufmerksam auf seinen Fall und verlangte Einblicke in die von Harry eingereichten Einwanderungsunterlagen. Die Stiftung stellte infrage, ob die Einwanderungsbehörden Harrys Einreiseantrag wegen seines Drogenkonsums ordnungsgemäß bewilligt hatten. Denn nach US-amerikanischem Recht kann ein Visum abgelehnt werden, wenn die antragstellende Person Drogen genommen hat. 

Vor zwei Jahren kam es in dem Fall zu einer Anhörung in Washington, D.C. Im September dieses Jahres stellte dann ein Richter fest, dass Harrys Visumsantrag privat bleiben solle, da "die Öffentlichkeit kein starkes Interesse an der Offenlegung der Einwanderungsunterlagen des Herzogs hat". 

Gegenüber der britischen "Daily Mail" sagte Nile Gardiner, Direktor der Heritage Foundation, er glaube, dass die konservative Denkfabrik unter dem neu gewählten Präsidenten Trump nun "mit großer Wahrscheinlichkeit" in der Lage sein werde, die Entscheidung erfolgreich anzufechten. 

Trump über Harry: "Ich würde ihn nicht beschützen"

Dabei zählt Gardiner auf Trump. Denn Sympathien hat der Republikaner für den Prinzen keine übrig. Trump regte sich über die Biden-Administration auf, diese habe die Privatsphäre von Harrys Einwanderungsantrag gewahrt, um "Harry zu schützen". Er, Trump, würde dies nicht tun. Der Prinz habe die Königin verraten, und das sei unverzeihlich.

Wenige Tage später sagte Trump in einem Gespräch mit dem englischen Rechtspopulisten Nigel Farage: "Wir müssen sehen, ob sie etwas über die Drogen wissen, und wenn er gelogen hat, müssen sie entsprechende Maßnahmen folgen lassen." Interessant allerdings auch: Als Farage hoffnungsvoll nachhakte, ob solche Maßnahmen denn eine Ausweisung einschließen könnten, wich Trump ungewohnt diplomatisch aus. 

Trump liebt die Royals

Der designierte Präsident der USA, der vor sechs Jahren bei seinem Staatsbesuch im Königreich wenig Interesse am königlichen Protokoll zeigte, sprach stets in hohen Tönen über die verstorbene Monarchin Queen Elizabeth II. Sie sei eine "unglaubliche Frau", sagte er 2018. "Meine Frau [Melania Trump] ist ein großer Fan von ihr. Sie hat eine großartige und wunderschöne Anmut an sich." Als Harry seine Position vor vier Jahren medienwirksam verließ, hätten er und seine Frau Meghan dem Königshaus Schaden zugefügt. 

Dass Trump und das Ehepaar nie die besten Freunde waren, ist hinreichend dokumentiert. Meghan hatte sich in der Vergangenheit oft kritisch über den Ex- und künftigen Präsidenten geäußert – erstmals während des Wahlkampfs 2016, als sie Trump in einer Late-Night-Show als "spalterisch" und "frauenfeindlich" bezeichnete. 

Trump setzte erst Jahre später zur Attacke auf Meghan Markle an. Ganz in Trump-Manier beleidigte er sie zuerst vor einem Staatsbesuch in Großbritannien, nannte sie später in einem Interview mit Piers Morgan "sehr nett" – nur um dann seine Einschätzung wieder zu revidieren: "Ich bin kein Fan von ihr. Ich wünsche Harry viel Glück, er wird es brauchen."

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Eric Trump: Niemand interessiert sich für Prinz Harry

Wie in anderen Dingen auch erhält Donald Trump auch in der Causa Harry bereitwillig Unterstützung von seinen Söhnen. "Ehrlich gesagt ist mir Prinz Harry völlig egal, und ich glaube, dem Land auch", sagte Eric Trump gegenüber der "Daily Mail". Er glaube, dass Harry "auf die schiefe Bahn geraten" sei. Das Visum des Prinzen müsse seiner Meinung nach deshalb aber nicht aufgehoben werden.

Ob und wann das Drama um Harrys Aufenthaltsrecht ein Ende findet, ist derzeit unklar. Es ist jedoch stark davon auszugehen, dass es nicht die erste Amtshandlung des neuen Präsidenten sein wird, sich darum zu kümmern.