Beim Begräbnis eines Unruhen-Opfers im Golfstaat Bahrain haben Polizisten am Dienstag einen 31-jährigen Mann erschossen. Die Sicherheitskräfte eröffneten das Feuer auf den Begräbniszug in der Ortschaft Daih nahe der Hauptstadt Manama , bei dem ein am Vortag bei Unruhen getöteter Mann zu Grabe getragen wurde, berichteten Augenzeugen. An dem Trauerakt nahmen rund 4000 Menschen teil.
Am Montag hatten in Daih Proteste gegen die Regierung in Zusammenstößen von Demonstranten und Sicherheitskräften geendet. Dabei war der am Dienstag beigesetzte Mann durch Kopfschüsse getötet worden, mindestens 20 weitere Menschen wurden verletzt. Nach den erfolgreichen Anti-Regime-Protesten in Tunesien und Ägypten hatten Oppositionelle in dem Golfstaat über das Internet zu einem "Tag des Zorns" aufgerufen. Daraufhin wurde in mehreren Orten gegen die Staatsführung demonstriert.
Die Proteste in Bahrain reflektieren allerdings auch konfessionelle Bruchlinien. Das arabische Königreich wird von einer sunnitischen Herrscherfamilie regiert, obwohl schiitische Muslime die Bevölkerungsmehrheit stellen. Mehrere politische Gruppierungen der Schiiten unterstützten den Protestaufruf, den Unbekannte im Internet verbreitet hatten.