"Wenn Saddam hingerichtet wurde, dann wird er als Märtyrer in die Geschichte eingehen", sagte ein vielleicht 20 Jahre alter Mann, der die Nachricht aus Bagdad offenbar noch gar nicht glauben wollte. "Saddam ist der rechtmäßige Präsident des Irak. Wenn sie ihn töten, werden wir uns rächen", drohte ein weiterer junger Mann. "Wir werden alle zur Bombe werden."
In Awdscha wurde Saddam Hussein vor 69 Jahren geboren. Der Ort liegt etwa 150 Kilometer nördlich der Hauptstadt Bagdad. Während seiner drei Jahrzehnte währenden Regierungszeit umgab sich Saddam in erster Linie mit Verwandten aus dieser Region. In dem verarmten Ort sind immer noch Zeichen von Saddams Macht zu sehen: Neben bescheidenen Behausungen stehen prachtvolle Villen des Ex-Machthabers.
Saddams Stamm, die Familie der Albu Nasir, verlangt, dass der ehemalige Diktator seinem Heimatort beerdigt wird. In dem Dorf, das inmitten von Palmenhainen und Obstgärten am Fluss Tigris liegt, sind auch seine Sohne Udai und Kusai begraben, die 2003 von US-Soldaten getötet wurden. In der Nähe der Ortschaft fanden die US-Truppen Saddam vor drei Jahren in einem Erdloch versteckt.
Reuters