Aktivisten fürchten, dass das Urteil gegen US-Soldat Bradley Manning andere potenzielle Informanten abschrecken wird. Dadurch könnten weniger Informationen über Fehlverhalten von Regierung und Militär an die Öffentlichkeit gelangen, warnten sie. Die Bürgerrechtsgruppe ACLU warf der US-Regierung vor, gezielt Informanten einschüchtern zu wollen.
Die Journalistenvereinigung Reporter ohne Grenzen bezeichnete das Urteil gegen Manning als "gefährlichen Präzedenzfall". "Mutige Menschen wie er und Edward Snowden sind unverzichtbar, damit Journalisten Fehlentwicklungen publik machen können", erklärte Geschäftsführer Christian Mihr. Whistleblower müssten gesetzlich geschützt werden, forderte er. Die Verfolgung von Journalisten und Informanten habe in den USA unter #link;http://www.stern.de/politik/ausland/barack-obama-90259502t.html;Präsident Obama "besorgniserrengende Ausmaße" angenommen. Die Regierung beschlagnahmte etwa Telefondaten der Nachrichtenagentur Associated Press.
Ein US-Militärgericht hatte Manning am Dienstagabend in 19 von 21 Anklagepunkten schuldig gesprochen, unter anderem wegen Spionage, Geheimnisverrats, Computerbetrugs und Diebstahls. Im Anklagepunkt, "Unterstützung des Feindes" (aiding the enemy) befand die Richterin den 25-jährigen Obergefreiten aber für nicht schuldig. Ab Mittwoch will das Gericht darüber beraten, wie hoch die Strafe ausfällt. Die Entscheidung soll in den kommenden Wochen fallen.