Parlamentswahlen Wahlkrimi in Schweden geht in Verlängerung – hauchdünner Vorsprung für rechtes Lager

Jimmie Akesson (M.), der Vorsitzende der Schwedendemokraten
Schweden, Stockholm: Jimmie Akesson (M.), der Vorsitzende der Schwedendemokraten, hält eine Rede bei der Wahlkampfveranstaltung der Partei
© Stefan Jerrevång/TT News Agency via AP / DPA
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Bei den Parlamentswahlen in Schweden liefern sich die sozialdemokratische Regierung und die rechten Oppositionsparteien einen Wahlkrimi. Nach Auszählung von 93 Prozent der Stimmen kommen nach Angaben der Wahlbehörde derzeit die rechten Oppositionsparteien auf eine denkbar knappe Mehrheit im Parlament. Bei Bestätigung des Wahlergebnisses nach Auszählung aller Stimmen wird damit gerechnet, dass der Vorsitzende der Moderaten Partei, Ulf Kristersson, Ministerpräsident wird, während die Schwedendemokraten die größte rechtsgerichtete Gruppierung stellen und erstmals direkten Einfluss auf die Politik haben werden. Der rechte Block setzt sich aus den Moderaten, den Liberalen, den Christdemokraten und den rechtspopulistischen Schwedendemokraten zusammen. Ministerpräsidentin Magdalena Andersson räumte die Niederlage am Wahlabend nicht ein und erklärte, der Wahlausgang sei zu knapp. Die Wahlbehörde erklärte, ein endgültiges Ergebnis werde erst nach der Auszählung der Stimmen aus dem Ausland und der Briefwahlunterlagen frühestens am Mittwoch vorliegen. Ende November war Andersson zu Schwedens Ministerpräsidentin ernannt worden. Sie warb im Wahlkampf mit ihren Plänen für einen starken Sozialstaat, mehr erneuerbare Energien und dem Kampf gegen die Kriminalität. Die Wahlen fanden zu einem schwierigen Zeitpunkt statt. Wie die übrigen Staaten in Europa ist auch Schweden von den Folgen des Ukraine-Kriegs betroffen. Das nordische Land sucht nach Auswegen aus der Energiekrise und der steigenden Inflation.
Die Wahlbehörde erklärte, ein endgültiges Ergebnis werde erst nach der Auszählung der Stimmen aus dem Ausland und der Briefwahlunterlagen frühestens am Mittwoch vorliegen.