Im Fall von Krisen und Krieg So bereitet Schweden seine Bürger auf den Kriegsfall vor

Die Regierung in Schweden verteilt eine Infobroschüre für den Ernstfall an die Bevölkerung
Mit dieser Infobroschüre soll sich die Bevölkerung in Schweden auf den Ernstfall vorbereiten
© TT News Agency / Pontus Lundahl / AFP
"Wenn Krisen oder Krieg kommen": Die Regierung in Schweden verschickt das erste Mal seit 50 Jahren Informationsbroschüren an die Bevölkerung, damit diese im Ernstfall gut vorbereitet ist.

Kartoffeln, Milchpulver und mindestens drei Liter Wasser pro Person und Tag - das sollte man in Schweden nach einer neuen Regierungsbroschüre für den Krisen- und Kriegsfall immer im Haus haben. Entsprechende Ratschläge der Zivilschutzbehörde werden seit dieser Woche an rund 4,8 Millionen schwedische Haushalte verschickt. Online kann man sie bereits einsehen.

Ernste Unfälle, extreme Wetter, IT-Attacken, militärische Konflikte

"Diese Broschüre soll uns helfen, besser vorbereitet zu sein auf alles von ernsten Unfällen, extremem Wetter und IT-Attacken bis hin zu militärischen Konflikten", erklärte die Behörde. Obwohl Schweden sicherer sei als viele andere Länder, seien Sicherheit und Unabhängigkeit bedroht.

Die 20-seitige Broschüre enthält nicht nur eine Checkliste mit Tipps zu Essen, Wasser, Wärme und Kommunikation, sondern auch Informationen zu Alarmsignalen und Schutzkellern. Außerdem gibt es Einträge über den Klimawandel und darüber, wie Fake News zu erkennen sind.

Checkliste mit Tipps zu Essen, Wasser, Wärme und Kommunikation
Checkliste mit Tipps zu Essen, Wasser, Wärme und Kommunikation
© www.msb.se/Screenshot

Schwedens Militär wird erklärt – und auch, dass jeder Einwohner zwischen 16 und 70 Jahren im Ernstfall zur Hilfe einbestellt werden kann. "Jeder ist verpflichtet, etwas beizutragen, und jeder wird gebraucht", heißt es. Gewarnt wird vor falschen Informationen, mit denen Staaten und Organisationen Werte und Leben der Bevölkerung zu beeinflussen versuchten.

Schweden druckte Broschüren dieser Art bereits im Zweiten Weltkrieg

Ähnliche Informationen hatte Schweden erstmals 1943 während des Zweiten Weltkriegs gedruckt und veröffentlicht. Bis 1961 wurden die Informationen laufend aktualisiert und an die Bevölkerung verteilt.

In Deutschland veröffentlicht das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe Checklisten für Notfallvorräte.

DPA
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