Nordkorea hat nach Angaben aus amerikanischen Regierungskreisen in Washington zugegeben, bereits Atomwaffen zu besitzen. Die USA, Nordkorea und China hatten in Peking über das nordkoreanische Atomprogramm Dreier-Gespräche geführt, die am Freitag beendet wurden. Trotz unverändert gegensätzlicher Positionen sprach der chinesische Außenminister Li Zhaoxing von einem "guten Anfang", wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.
Die Beteiligten seien übereingekommen, wegen weiterer Gespräche über diplomatische Kanäle "in Kontakt zu bleiben". Der Austausch der Standpunkte habe das gegenseitige Verständnis verbessert, meinte Li Zhaoxing. Am Vortag hatte es zunächst Verwirrung über den Verlauf des Treffens gegeben, nachdem US-Außenminister Colin Powell in Washington erklärt hatte, die Nordkoreaner hätten die Gespräche verlassen. Das chinesische Außenministerium nannte zunächst keine weiteren Gesprächstermine. Die drei Länder betrachteten die Gespräche als als guten Auftakt zur Lösung des Atomstreits, hieß es
Nordkorea: Haben "neuen mutigen Vorschlag" vorgelegt
Nordkorea hat nach eigenen Angaben bei den Gesprächen über sein Atomprogramm einen "neuen mutigen Vorschlag" unterbreitet. Das Außenministerium des kommunistischen Landes machte am Freitag aber keine Angaben zur Art des Vorschlags.
"Die USA haben hingegen ihre alte Haltung bekräftigt, dass die DVRK (Demokratische Volksrepublik Korea) ’ihr Atomprogramm vor einem Dialog beenden’ soll, ohne bei den Gesprächen irgendeinen neuen Vorschlag zu unterbreiten", teilte das Ministerium weiter mit. Nach Angaben aus US-Regierungskreisen hatte Nordkorea bei den Gesprächen in Peking erklärt, das Land verfüge über Atomwaffen. Dazu machte das nordkoreanische Außenministerium am Freitag keine Angaben.
Die Spannungen zwischen den USA und Nordkorea hatten sich im Oktober verschärft, als das Land nach US-Angaben einräumte, es habe jahrelang entgegen internationaler Abkommen ein Programm zum Bau von Atomwaffen betrieben. Anfang des Jahres hatte Nordkorea dann seinen Rückzug aus dem Atomwaffensperrvertrag erklärt. Es fordert eine Garantie, dass die USA das Land nicht angreifen, das US-Präsident George W. Bush mit Irak und Iran als Teil einer "Achse des Bösen" bezeichnet hat. Die USA wollen ein Ende der nordkoreanischen Atomprogramme erreichen.