Streik Frankreich ist gelähmt

Die Streiks in Frankreich erreichen ihren bisherigen Höhepunkt: Aus Protest gegen die Politik von Staatspräsident Nicolas Sarkozy haben nun auch Lehrer sowie Mitarbeiter von Post, Telekom und Air France ihre Arbeit niedergelegt. Eisenbahner schon seit einer Woche im Ausstand. Zeitungen gibt es auch nicht.

Keine Metros, keine Post, keine Schule, keine Zeitungen - die Streikwelle in Frankreich erreicht nach einer Woche einen neuen Höhepunkt. Am Dienstag ist auch ein Großteil der etwa fünf Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes im Ausstand. Sie fordern bessere Einkommen und weniger Stellenstreichungen. Ihr Streik war schon länger geplant und fällt eher zufällig mit dem Streik der Eisenbahner zusammen, der sich gegen die geplante Abschaffung von Sonderregelungen bei der Rente richtet. Präsident Nicolas Sarkozy hat sich bislang nicht öffentlich zu den Streiks geäußert.

Am frühen Morgen bildeten sich erneut lange Staus im ganzen Land. Etwa jeder zweite Fernzug und zahlreiche Metros fielen aus. Am Nachmittag ist in Paris ein Protestmarsch geplant. Die Streikwelle hat auch Universitäten erfasst, die gegen eine bereits verabschiedete Hochschulreform protestieren. Wegen eines Druckerstreiks gab es am Dienstag keine Zeitungen am Kiosk. Mehrere Blätter stellten ihre Ausgaben gratis im Internet zur Verfügung.

Gut die Hälfte der Franzosen befürwortet nach Umfragen den Ausstand im öffentlichen Dienst. Den Streik der Eisenbahner halten die meisten Franzosen dagegen für nicht gerechtfertigt.