tagesthema MKS-Ausbruch durch britische Armee?

Die britischen Streitkräfte sollen für den Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) verantwortlich sein.

Die britischen Streitkräfte sollen für den Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) verantwortlich sein. Das Verteidigungsministerium in London bestätigte am Sonntag einen Bericht des »Sunday Telegraph«, wonach Küchenabfälle eines Trainingslagers bei Sunderland (Nordostengland) an die Farm geliefert wurden, auf der die Seuche Mitte Februar erstmals in Großbritannien festgestellt wurde.

Landwirtschaftsminister Nick Brown bestritt am Sonntag, dass die Armee durch den Import von infiziertem Fleisch für den Ausbruch verantwortlich sei. »Da ist nichts dran«, sagte der Minister der BBC. Der »Sunday Telegraph« hatte berichtet, die in Frage stehenden Abfälle hätten auch Fleischreste aus Ländern enthalten, in denen »MKS grassiert«.

Umweltschutz in den Vordergund

Nach seinen Angaben will die Labour-Regierung mit tief greifenden Änderungen auf die MKS-Krise reagieren. Dem »Daily Telegraph« sagte Brown, bei staatlichen Zuschüssen sollten künftig der Umweltschutz und der Erhalt ländlicher Gebiete Vorrang haben. »Die Zeiten, wo wir von den Bauern erwarteten, ohne Entgelt für die Umwelt und das Wohl aller zu arbeiten, sind vorbei«, sagte der Minister.

Nach Regierungsplänen soll künftig nicht mehr primär die »Überschussproduktion billiger Lebensmittel« durch intensive Anbaumethoden gefördert werden. »Ich würde die Betonung lieber mehr auf den Erhalt der traditionellen Landschaftspflege lenken«, sagte Brown. »Die Welt hat sich weiter entwickelt. Wir müssen die Bauern endlich für die Aufgaben entschädigen, die wir von ihnen erwarten.« Der Minister räumte ein, dass der durch EU-Subventionen besonders geförderte Intensivanbau benachteiligt würde. »Die Weizenbarone werden die Nettoverlierer sein«, sagte Brown.

(reuters)