Bei Gamaa Islamija handelt es sich anscheinend um die Neugründung einer militanten Organisation, die Ägypten in den 90er Jahren mit einer Gewaltwelle überzogen hat, später aber von der Regierung zerschlagen wurde. Al Kaida und die Gamaa Islamija vereinigten sich "zu einer Front gegen ihre Feinde", die sich auf "dem größten Kreuzzug gegen den Islam in seiner ganzen Geschichte" befänden, sagte Al Sawahri in einem Video, das der arabische Fernsehsender Al Dschasira am Samstagabend ausstrahlte.
Anführer der neuen Gamaa Islamija sei Mohammed al Islambuli, der jüngere Bruder von Chaled al Islambuli, unter dessen Leitung eine Gruppe von Soldaten 1981 den ägyptischen Präsidenten Anwar el Sadat ermordete. Mohammed al Islambuli soll Mitte der 80er Jahre Ägypten verlassen und in Afghanistan mit dem Al-Kaida-Führer Osama bin Laden zusammengearbeitet haben.
"Bloße Propaganda"?
Es ist nicht klar, wie viele Anhänger die neue Gruppe in Ägypten hat. Ein ägyptischer Experte für militante Organisationen, Diaa Raschwan, stuft die Erklärung Al Sawahris als bloße Propaganda ein. In den vergangenen eineinhalb Jahren sind in Ägypten wiederholt blutige Terroranschläge auf Badeorte auf der Sinai-Halbinsel verübt worden. Die ägyptischen Behörden machten dafür eine Gruppe namens Monotheismus und Dschihad verantwortlich, die Verbindungen zu militanten palästinensischen Gruppen unterhalten soll.