Thailand und Kambodscha UN fordert Ende der Gefechte um Hindutempel

Seit vier Tagen kämpfen Truppen aus Thailand und Kambodscha um einen Hindutempel im Grenzgebiet. UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon erklärte, er sei zutiefst besorgt.

Die Vereinten Nationen (UN) haben Thailand und Kambodscha angesichts der andauernden Gefechte in einem umstrittenen Grenzgebiet zu Mäßigung aufgerufen. UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon erklärte, er sei zutiefst besorgt. Beide Seiten müssten die Waffen niederlegen und zu einer langfristigen Lösung finden. Am Montag dauerten die Gefechte den vierten Tag in Folge an. Soldaten beider Nachbarländer lieferten sich Schusswechsel, auch Maschinengewehrfeuer war zu hören. Die Gefechte konzentrieren sich auf ein knapp fünf Quadratkilometer großes Areal, auf dem ein 900 Jahre alter Tempel steht, der von beiden Länder beansprucht wird.

Der in Kambodscha als Preah Vihear und in Thailand als Khao Phra Viharn bekannte Hindu-Tempel sorgt seit Generationen für Streit zwischen den beiden südostasiatischen Ländern. Der Internationale Gerichtshof sprach ihn 1962 Kambodscha zu. Der Richterspruch enthielt aber keine Bestimmungen über das umgebende Areal. Sporadische Zusammenstöße sind keine Seltenheit. Mehrere Tage andauernde Schusswechsel in dem abgelegenen Gebiet sind aber außergewöhnlich.

Mittlerweile sind Tausende Menschen auf der thailändischen Seite aus ihren Häusern geflohen. Hunderte Kambodschaner wurden evakuiert. Die Zahl der Opfer ist unklar. Die kambodschanische Regierung sprach von drei getöteten Landsleuten, thailändische Medien dagegen von 64 kambodschanischen Todesopfern.

Reuters
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