Steven Montero beobachtet die Eskapaden des US-Präsidenten. Diese Woche: Trump schafft Leitlinien für Minderheitenförderung ab, ein handfester Streit mit der uramerikanischen Marke Harley-Davidson und ein Telefonstreich von Komiker John Melendez.
"The Trump Of The Week" Telefonstreich bei Donald Trump – und der ruft auch noch zurück

Liebe Zuschauer, ich bin Steven Montero. Herzlich willkommen zu The Trump of the Week!
Diese Woche in den Schlagzeilen:
Donald Trump hat wieder eine Errungenschaft von Barack Obama über Bord geworfen. Obama hat sich dafür eingesetzt, dass Minderheiten in den USA mehr Chancen auf Bildung bekommen. Kritiker der unter Obama erlassene Leitlinien behaupten: alle Schüler und Studierende müssten gleich behandelt werden. Ethnischer Hintergrund durfe in dem Bewerbungsprozess keine Rolle spielen. Klingt fair. Doch in der Gesellschaft spielen Hautfarbe und Vorurteile leider eine große Rolle – und das darf in Schulen nicht ignoriert werden.
Trump hat diese Leitlinien für Förderung von Minderheiten in Schulen jetzt abgeschafft. Der Grund: sie seien "unnötig, überholt, nicht mit geltendem Recht vereinbar oder anderweitig unangemessen.“ Noch ein Beispiel dafür, wie Trump und seine Regierung die Erfolgschancen und Leben von nicht-weißen Menschen angreifen.
Und Trumps Handelskrieg ist im vollen Gange. Er hat sein erstes, großes Opfer in den USA gefordert: Harley Davidson. Der Motorradbauer verlagert Teile der US-Produktion ins Ausland, um neuen EU-Strafzölle zu entkommen.
Gezielt hat die EU Strafzölle auf die uramerikanische Marke Harley-Davidson verhängt. Die Firma hat Fabriken in zwei wichtigen US-Bundesstaaten, Wisconsin und Pennsylvania, wo 2016 Trump nur ganz knapp die Wahl gewonnen hat. Die Wähler freuen sich nicht – das sind Arbeitsplätze, die vielleicht wegfallen. Werden sie ihrem Präsidenten die Schuld geben? Niemals. Denn Trump dreht den Spieß um und gibt Harley Davidson die Schuld, obwohl die Entscheidung zweifellos eine Folge von Trumps Zöllen auf Aluminium und Stahl ist.
Im Gegensatz dazu hat Trump für zwei lustige Vorfälle diese Woche gesorgt:
Er verteidigt seine Schreibweise auf Twitter – die „Fake News“ Medien schauten nur nach Tippfehlern in seinen Tweets, heißt es. Ausgerechnet in diesem Tweet war – natürlich – ein großer Tippfehler. Vorschläge für die Korrektur gab es massenhaft. Aber die beste Reaktion kommt von Harry-Potter Autorin J.K. Rowling, die sich schon öfter mit Trump über Twitter angelegt hat. Die Schriftstellerin konnte nicht mehr vor Lachen und stichelte zurück: Donald Trump ist der beste Schriftsteller der Welt. Seinen Tweet hat Trump inzwischen gelöscht und ersetzt.
Und die vielleicht beste Story aus dem Trump-Universum diese Woche:
Wie einfach es ist, Donald Trump ans Telefon zu bekommen. US-Komiker John Melendez gab sich als der Assistent des Senators von New Jersey aus – und wurde prompt vom amerikanischen Präsidenten zurückgerufen. Ja, ZURÜCKGERUFEN. Und auch noch aus der Air Force One! Das Dümmste dabei: Trump hätte den US-Komiker eigentlich an seiner Stimme erkennen müssen. Die beiden haben sich mehrmals getroffen und unterhalten.
Hat Trumps Stab überhaupt irgendwas im Griff? Das schauen wir uns nächste Woche an beim NATO-Gipfel in Brüssel. Im Vorfeld genießt es Trump, wie ein richtiger Businessmann – die anderen Mitgliedsstaaten daran zu erinnern, mehr Geld für die NATO auszugeben.
Das war es diese Woche von Trump of the Week. Bis nächste Woche!