Nach Anschlag Polizeichef von Ankara suspendiert

Bei dem verheerenden Anschlag in der türkischen Hauptstadt wurden mindestens 97 Menschen getötet und mehr als 500 weitere verletzt. Nach scharfer Kritik an den Behörden, müssen jetzt der Polizeichef, sowie die Leiter der Sicherheits- und der Geheimdienstabteilung ihren Hut nehmen.

Nach dem verheerenden Anschlag von Ankara mit fast 100 Toten hat die türkische Regierung den Polizeichef der Hauptstadt seines Amtes enthoben. Auch die Leiter der Sicherheits- und der Geheimdienstabteilung der Polizei in Ankara seien suspendiert worden, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Mittwoch.

Damit solle eine umfassende Untersuchung des schwersten Anschlags in der Geschichte der Türkei ermöglicht werden. Bei dem Doppelanschlag am vergangenen Samstag waren nach Regierungsangaben mindestens 97 Menschen ums Leben gekommen. Laut der türkischen Regierung wurde das Attentat von zwei Selbstmordattentätern verübt. Ankara erklärte den IS zum Hauptverdächtigen.

Kritiker warfen Behörden Versagen vor

Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hatte am Dienstagabend Rücktrittsforderungen an die Adresse von Ministern wegen der Bluttat zurückgewiesen. Kritiker hatten den Behörden Versagen vorgeworfen.

Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu hatte gefordert, der Innen- und der Justizminister sollten zurücktreten. Erdogan sagte: "Wir führen einen Staat, und wir sind auch nur Menschen. Jeder von uns kann Fehler machen." Erdogan kündigte eine Untersuchung des Anschlags durch den ihm direkt unterstellten Staatskontrollrat an.