Bei großangelegten russischen Luftangriffen auf die ukrainischen Städte Charkiw und Cherson sind nach ukrainischen Angaben mindestens fünf Menschen getötet worden. In Charkiw seien 21 Menschen verletzt worden, darunter ein Säugling und ein 14-jähriges Mädchen, erklärte Bürgermeister Ihor Terechow am Samstagmorgen im Onlinedienst Telegram. An verschiedenen Orten in der zweitgrößten Stadt des Landes schlugen nach Darstellung des Bürgermeisters 48 Drohnen, zwei Raketen und vier Gleitbomben ein. Infolge der Angriffe, die am frühen Morgen andauerten, seien mehrere Brände ausgebrochen.
"Charkiw erlebt derzeit den stärksten Angriff seit Beginn des Krieges. In den letzten anderthalb Stunden waren mindestens 40 Explosionen in der Stadt zu hören", sagte Terechow. Es seien 18 Wohnblöcke und 13 Privathäuser beschädigt worden. Auf Bildern waren schwere Zerstörungen an den Gebäuden zu sehen – mit vielen unbewohnbaren Wohnungen. In Cherson wurden nach Angaben von Gouverneur Oleksandr Prokudin zwei Menschen getötet.
Ukraine dringt auf sofortige Waffenruhe
Schon in der Nacht auf Freitag hatte Russland die Ukraine mit massiven Luftangriffen überzogen. Moskau bezeichnete die Angriffe als eine "Reaktion" auf die ukrainischen Drohnenangriffe auf russische Militärstützpunkte am Wochenende, bei denen eine Reihe russischer Militärflugzeuge zerstört worden waren.
Die Ukraine dringt in dem Krieg auf eine sofortige 30-tägige Waffenruhe ohne Vorbedingungen. Der russische Präsident Wladimir Putin lehnt dies aber bislang ab. Gespräche zwischen Russland und der Ukraine am vergangenen Montag in Istanbul brachten keine Annäherung in der Frage.

Sehen Sie oben im Video: Ukrainische Truppen haben erstmals ein russisches Iskander-System getroffen – ein Video soll das belegen. Das Raketensystem könnte für Angriffe auf Kiew vorgesehen gewesen sein.