Die Wahl wird von 12.000 internationalen Beobachtern verfolgt. Die erste Stichwahl am 21. November war nach massiven Protesten der Opposition vom Obersten Gericht für ungültig erklärt worden. Die Wahlkommission hatte zuvor Janukowitsch zum Sieger erklärt. Der scheidende Präsident Leonid Kutschma, der bei den früheren Wahlrunden offen für Janukowitsch eingetreten war, warf beiden Kandidaten vor, zu einer Verschärfung der kritischen Lage beizutragen. "Sie sind beide der Versuchung unterlegen, sich selbst zu glorifizieren und dem Gegner alle Sünden der Welt zuzuschreiben, sagte Kutschma am Freitagabend in einer Fernsehansprache. Es müsse in der Ukraine jedoch möglich sein, ohne Furcht für den besten Kandidaten zu stimmen.
"Wir hoffen, dass alle ihre Lektionen aus dem Ergebnis der vorangegangenen Runde gelernt haben", sagte die stellvertretende Leiterin der Wahlkommission, Marina Stawnitschuk, der Fernsehnachrichtenagentur APTN. "Es wird jetzt kaum jemand in der Ukraine geben, der bereit ist, die Wahl zu fälschen."
Die Wiederholung der Stichwahl fand ungeachtet einer Entscheidung des Obersten Gerichtshofs vom Samstag statt, in der das neue Wahlgesetz teilweise für verfassungswidrig erklärt wurde. Das höchste Gericht wandte sich gegen die Regelung, dass viele Behinderte und Kranke bei der Wahl nicht mehr zu Hause abstimmen dürfen.
Die Wahllokale schließen um 19.00 Uhr MEZ. Ergebnisse von Wählernachfragen wurden bereits für Sonntagabend, erste offizielle Ergebnisse am Montag erwartet.
AP