Deutschland liefert vier weitere Panzerhaubitzen +++ London: Russische Luftwaffe in Ukraine immer stärker unter Druck +++ Ukraine lehnt Friedensverhandlungen ab +++ Die Nachrichten zu Russlands Krieg in der Ukraine im stern-Liveblog.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigt eine neue Offensive an. Selenskyjs Berater halten angesichts der derzeitigen militärischen Lage, aber auch wegen der Vielzahl an Kriegsverbrechen, die sie dem russischen Militär vorwerfen, Verhandlungen für sinnlos. In Moskau übt derweil eine der bekanntesten Schlagersängerinnen des Landes überraschend harte Kritik am russischen Angriffskrieg. Die Pop-Diva Alla Pugatschowa, die erst kürzlich aus Israel nach Russland zurückgekehrt war, fordert das Justizministerium auf, sie zum "Auslandsagenten" zu stempeln, weil sie für den Frieden sei.
Die Ereignisse des 208. Kriegstages im stern-Liveblog.
Tim Schulze
In den Separatistengebieten in der Ostukraine ist man offenbar wegen der Gebietsgewinne der ukrainischen Armee besorgt. Deshalb werden sowohl in Luhansk wie auch Donezk Kampagnen gestartet, um für einen möglichst schnellen Beitritt zu Russland zu werben. In der sogenannten Volksrepublik Luhansk appellierte ein Bürgerkammer getauftes Gremium an die örtliche Führung, bald eine Volksabstimmung über den Anschluss abzuhalten.
Wenig später folgte in der Volksrepublik Donezk die Bürgerkammer mit der gleichen Bitte, wie die russische Nachrichtenagentur Tass meldet. Auch im Gebiet Cherson fordere die Bevölkerung ein Referendum, sagt der von Russland eingesetzte Verwaltungschef Kirill Stremoussow.
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Rune Weichert
Mehrere AfD-Abgeordnete bereisen eigenen Angaben zufolge derzeit Russland. Geplant sei auch "ein Besuch der Ostukraine", teilte die AfD-Fraktion im sachsen-anhaltischen Landtag mit. Ende Februar hatte Russland seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen. In der Ostukraine besetzt Russland große Gebiete. Zur Delegation gehörten auch die Landtagsabgeordneten Daniel Wald und Hans-Thomas Tillschneider, hieß es. Die Gruppe wolle sich ein "eigenes Bild der humanitären Lage machen".
Der scheidende ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, warf den Politikern in einem Beitrag auf Twitter vor, mit dem geplanten Besuch in die russisch besetzten Gebiete in der Ostukraine den russischen "Vernichtungskrieg zu unterstützen". Laut Melnyk gehören auch nordrhein-westfälische AfD-Abgeordnete zur Reisegruppe.
Der scheidende ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, warf den Politikern in einem Beitrag auf Twitter vor, mit dem geplanten Besuch in die russisch besetzten Gebiete in der Ostukraine den russischen "Vernichtungskrieg zu unterstützen". Laut Melnyk gehören auch nordrhein-westfälische AfD-Abgeordnete zur Reisegruppe.
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Bundeswehr gibt vier weitere Panzerhaubitzen 2000 an Ukraine ab
Yannik Schüller
Die Ukraine soll für ihren Abwehrkampf gegen Russland von der Bundeswehr vier weitere Panzerhaubitzen erhalten. Die Lieferung werde unverzüglich in die Wege geleitet, teilt das Verteidigungsministerium mit. Bei der Panzerhaubitze 2000 handelt es sich um schwere Artilleriegeschütze mit einer Reichweite bis zu 40 Kilometer. Die Lieferung soll auch ein Munitionspaket beinhalten.
Die Bundesregierung betont, dass die Ukraine den Wunsch nach weiteren Haubitzen geäußert habe. "Die von Deutschland und den Niederlanden gelieferten Panzerhaubitzen 2000 haben sich im Gefecht mehr als bewährt", sagt Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) laut Mitteilung. "Um die Ukraine in ihrem mutigen Kampf gegen den brutalen russischen Angriff weiter zu unterstützen, wird Deutschland diesem Wunsch nachkommen." Mit den vier Panzerhaubitzen steige die Zahl der von Deutschland gelieferten Artilleriegeschütze auf 14.
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Wegen angeblicher Spionage: Gericht in Luhansk verurteilt OSZE-Mitarbeiter zu 13 Jahren Haft
Yannik Schüller
In der von Russland kontrollierten ostukrainischen Separatistenhochburg Luhansk hat ein Gericht einen örtlichen Mitarbeiter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) zu 13 Jahren Haft verurteilt.
Das Urteil ist wegen angeblicher Spionage für die Ukraine ergangen, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass meldet. Der OSZE-Mann habe von August 2021 bis April 2022 "Belege über die Bewegung von Militärtechnik und Waffen und ebenfalls die Verlegung von Einheiten" gesammelt.
Das Urteil ist wegen angeblicher Spionage für die Ukraine ergangen, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass meldet. Der OSZE-Mann habe von August 2021 bis April 2022 "Belege über die Bewegung von Militärtechnik und Waffen und ebenfalls die Verlegung von Einheiten" gesammelt.
Die OSZE hatte bereits bei Bekanntwerden des Verfahrens die Vorwürfe zurückgewiesen und eine sofortige Freilassung des Mitarbeiters verlangt. Insgesamt sollen in Luhansk und Donezk vier örtliche OSZE-Mitarbeiter festgenommen worden sein.
Die OSZE war seit 2014 unter anderem für die Überwachung eines vereinbarten Abzugs von Waffen entlang der Frontlinie zwischen den von Russland unterstützten Separatisten und der ukrainischen Armee zuständig.
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Christine Leitner
FDP-Chef Christian Lindner sieht in der Bundesregierung keine Kursänderung hin zu einer Lieferung von Kampfpanzern an die Ukraine. Auf Äußerungen von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) angesprochen sagt Lindner in Berlin, er habe sich innerhalb der Bundesregierung rückversichert und amtlich gefragt, ob sich die Haltung einzelner Ressorts konkret verändert habe. "Das konnte nicht bestätigt werden", sagt der Bundesfinanzminister dazu weiter.
Bei Treffen der Verbündeten in Ramstein sei nach seiner Kenntnis Einigkeit darüber erzielt worden, auf den Ringtausch zu setzen "und dass keine Kampfpanzer westlicher Produktion und Bauart geliefert werden sollen". Dies sei weiter die Linie der FDP und im Präsidium bestätigt worden.
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Christine Leitner
Nach dem Einreisestopp für Russen mit Schengen-Visum erwägt Litauen, seine Grenze auch für Staatsbürger des benachbarten Belarus dicht zu machen. "Dieses Thema wird gegenwärtig geprüft, und es finden Gespräche statt", sagt Innenministerin Agne Bilotaite bei einem Besuch an der Grenze des baltischen EU- und Nato-Landes zu Belarus, die Teil der EU-Außengrenze ist. "Ich denke, dass es sehr ernsthafte Argumente gibt, auch die Einbeziehung von Belarus in Betracht zu ziehen", sagt sie der Agentur BNS zufolge. Ziel sei eine Einigung "auf regionaler und sogar europäischer Ebene.
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Christine Leitner
In der von russischen Truppen kontrollierten Stadt Donezk in der Ostukraine sind durch Artilleriebeschuss mindestens 13 Menschen getötet worden. Zwei Granaten seien an einer Bushaltestelle und in einem nahen Geschäft eingeschlagen, berichten örtliche Medien. Zur Zahl der Verletzten gibt es zunächst noch keine Angaben. Die örtlichen Machthaber machen ukrainische Truppen für den Beschuss verantwortlich. Kiew weist derartige Anschuldigungen regelmäßig zurück und wirft Moskau vor, mit Selbstbeschuss Bilder für die eigenen Medien zu produzieren. Unabhängig bestätigen lassen sich die Angaben nicht.
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Christine Leitner
Moskau weist die ukrainischen Vorwürfe zu hunderten Gräbern in der Nähe der Stadt Isjum im Osten der Ukraine zurück. "Das sind Lügen. Wir werden natürlich die Wahrheit in dieser Geschichte verteidigen", sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Nach Angaben ukrainischer Behörden wurden nach der Rückeroberung des lang von russischen Truppen besetzten Gebietes von Isjum durch ukrainische Einheiten mehr als 440 Gräber und ein Massengrab entdeckt.
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Christine Leitner
Scherze auf Putins Kosten? Das ist un Russland kaum vorstellbar. Doch einigen Stars ließ der Kreml-Chef das durchgehen – bis jetzt.
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Christine Leitner
„Russlands andauernder Mangel an Luftüberlegenheit bleibt einer der wichtigsten Faktoren, die die Fragilität seines operativen Designs in der Ukraine untermauern."“Britisches Verteidigungsministerium
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Russische Luftwaffe zunehmend unter Druck
Christine Leitner
Die russische Luftwaffe gerät im Krieg gegen die Ukraine nach britischer Einschätzung zunehmend unter Druck. In den vergangenen zehn Tage habe Russland offensichtlich vier Kampfjets verloren und damit insgesamt 55 Maschinen seit Beginn des Angriffs Ende Februar. Das teilt das Verteidigungsministerium in London unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit.
Der Anstieg der Verluste sei womöglich teilweise darauf zurückzuführen, dass die russische Luftwaffe ein größeres Risiko eingehe, um Bodentruppen unter dem Druck ukrainischer Vorstöße aus nächster Nähe zu unterstützen, heißt es weiter. Hinzu komme das schlechte Situationsbewusstsein russischer Piloten. Einige Flugzeuge seien wegen der sich schnell bewegenden Front über ukrainisch kontrolliertem Gebiet in dichtere Luftverteidigungszonen geraten.
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Beschuss des Akw Piwdennoukrainsk
DPA · AFP
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