Bundesregierung will der Ukraine weitere Gepard-Panzer liefern +++ Selenskyj fordert Sondertribunal +++ Zahlreiche russische Luftangriffe auf Infrastruktur in Ukraine +++ Scholz erneuert Flugabwehr-Angebot an Polen +++ Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine im stern-Liveblog.
Die Meldungen des 280. Tages von Russlands Krieg gegen die Ukraine im stern-Liveblog:
Tag 280 von Russlands Krieg gegen die Ukraine
Kapitel
Bundestag verurteilt Holodomor als Völkermord
Kiew: Russland bereitet in "Raketenpause" neue Angriffe vor
Deutschland will Ukraine weitere Gepard-Panzer liefern
EU will Sondergericht für "Verbrechen Russlands"
Selenskyj fordert Sondertribunal für Russland
Florian Schillat
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
wir verabschieden uns an dieser Stelle. Natürlich informieren wir Sie auf stern.de weiterhin über die wichtigsten Entwicklungen. Gute Nacht!
wir verabschieden uns an dieser Stelle. Natürlich informieren wir Sie auf stern.de weiterhin über die wichtigsten Entwicklungen. Gute Nacht!
Link kopieren
Share on facebook
Share on twitter
Share via Email
Florian Schillat
Russland hat einen Militärsatelliten ins All geschickt. Der Satellit an der Spitze einer Sojus-Rakete hob vom Weltraumbahnhof Plessezk im hohen Norden Russlands ab, wie die Staatsagentur Tass berichtete. An Bord seien "kosmische Apparate" im Interesse des russischen Verteidigungsministeriums, hieß es. Plessezk liegt knapp 800 Kilometer nördlich von Moskau. Wegen der geografischen Lage erreichen Satelliten von Plessezk aus polare Umlaufbahnen.
Link kopieren
Share on facebook
Share on twitter
Share via Email
Rune Weichert
Warum die Anerkennung des Völkermords wichtig ist und was damals eigentlich passiert ist, hat unser Kollege Volker Königkrämer für Sie zusammengefasst:
Link kopieren
Share on facebook
Share on twitter
Share via Email
Bundestag verurteilt Holodomor als Völkermord
Rune Weichert
Der Bundestag hat die vor 90 Jahren gezielt herbeigeführte Hungersnot in der Ukraine offiziell als Völkermord anerkannt. Mit großer Mehrheit billigten die Abgeordneten am Mittwochabend einen gemeinsamen Antrag von Ampel-Koalition und Unionsfraktion, in dem von einem "menschenverachtenden Verbrechen" die Rede ist. Unter der Verantwortung des sowjetischen Diktators Josef Stalin waren dem sogenannten Holodomor ("Mord durch Hunger") in den Jahren 1932 und 1933 allein in der Ukraine bis zu vier Millionen Menschen zum Opfer gefallen. Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj reagierte auf Twitter:
Link kopieren
Share on facebook
Share on twitter
Share via Email
Rune Weichert
Auf dem Gelände der ukrainischen Botschaft in der spanischen Hauptstadt Madrid ist eine Briefbombe explodiert. Eine Sicherheitskraft wurde nach ersten Erkenntnissen leicht verletzt, wie es aus Polizeikreisen heißt. Der Brief sei explodiert, als der Wachmann ihn im Garten der Botschaft geöffnet habe, sagt Mercedes González, eine Vertreterin der Regionalregierung in Madrid, dem Fernsehsender Telemadrid. Der Brief sei an den Botschafter adressiert gewesen und in einem normalen Umschlag vom Postboten geliefert worden, so González.
Nach Angaben aus Polizeikreisen wurden Ermittlungen aufgenommen. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba ordnete eine Verstärkung der Sicherheitsvorkehrungen an allen ukrainischen Botschaften an, wie ein Sprecher des Ministeriums in Online-Netzwerken erklärt.
Nach Angaben aus Polizeikreisen wurden Ermittlungen aufgenommen. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba ordnete eine Verstärkung der Sicherheitsvorkehrungen an allen ukrainischen Botschaften an, wie ein Sprecher des Ministeriums in Online-Netzwerken erklärt.
Polizisten stehen vor einem abgesperrten Bereich neben der ukrainischen Botschaft in Madrid. Paul White/AP/DPA
Link kopieren
Share on facebook
Share on twitter
Share via Email
Kiew: Russland bereitet in "Raketenpause" neue Angriffe vor
Rune Weichert
Nach schweren Angriffen der vergangenen Wochen legt das russische Militär nach Erkenntnissen der ukrainischen Streitkräfte eine "Raketenpause" ein. Allerdings nutze das russische Militär diese Unterbrechung zur Vorbereitung neuer massierter Angriffe, sagt Vadim Skibizki, Vertreter des ukrainischen Militärgeheimdienstes. Zum einen überprüfe die russische Seite, welche Ziele anzugreifen seien, zum anderen werde die Wirkung bisheriger Angriffe ausgewertet.
Darüber hinaus würden neue Raketen auf einen Einsatz vorbereitet, sagt Skibizki weiter. "Das braucht Zeit." Da Russland einen Großteil seiner gefechtsbereiten Raketen aufgebraucht habe, würden nunmehr Projektile, die noch zu Sowjetzeiten gebaut wurden, aus den Arsenalen geholt und aufbereitet. Viele dieser alten Raketen hätten entweder ihre Ziele überhaupt nicht erreicht oder seien schon während des Anflugs explodiert. Dennoch setze Russland auch einige moderne Raketen aus der strategischen Reserve ein. "An den Bruchstücken und Trümmern erkennen wir, dass die Raketen in diesem Jahr gebaut wurden", so Skibizki.
Darüber hinaus würden neue Raketen auf einen Einsatz vorbereitet, sagt Skibizki weiter. "Das braucht Zeit." Da Russland einen Großteil seiner gefechtsbereiten Raketen aufgebraucht habe, würden nunmehr Projektile, die noch zu Sowjetzeiten gebaut wurden, aus den Arsenalen geholt und aufbereitet. Viele dieser alten Raketen hätten entweder ihre Ziele überhaupt nicht erreicht oder seien schon während des Anflugs explodiert. Dennoch setze Russland auch einige moderne Raketen aus der strategischen Reserve ein. "An den Bruchstücken und Trümmern erkennen wir, dass die Raketen in diesem Jahr gebaut wurden", so Skibizki.
Link kopieren
Share on facebook
Share on twitter
Share via Email
Rune Weichert
Bei den schweren Gefechten im Donbass in der Ostukraine haben russische Truppen nach Moskauer Angaben die ukrainischen Verteidiger an zwei Stellen zurückgedrängt. Zum einen sei das Dörfchen Andrijiwka etwa neun Kilometer südlich der Stadt Bachmut erobert worden, teilt das russische Verteidigungsministerium in Moskau mit. Zum anderen gebe es Fortschritte bei der Großstadt Donezk.
Russische Kräfte versuchen seit Monaten, Bachmut zu erobern, das den Weg zu den Großstädten Kramatorsk und Slowjansk versperrt. Eingesetzt sind dort Separatisteneinheiten der Republik Donezk, die Söldnertruppe Wagner sowie reguläre russische Truppenteile. Russische Militärblogger berichten indes, dass Andrijiwka noch unter ukrainischem Sperrfeuer liege.
Das russische Militär meldet auch einen erfolgreichen Angriff auf Wodjane bei Donezk. Dies ist eins der von der ukrainischen Armee kontrollierten Frontdörfer zwischen den Städten Awdijiwka und Donezk. Seit 2014 gibt es in diesem Raum Gefechte, die Stellungen sind entsprechend gut ausgebaut.
Link kopieren
Share on facebook
Share on twitter
Share via Email
Rune Weichert
Das russische Außenministerium wirft dem Westen vor, in der Ukraine einen Krieg gegen Russland zu führen. "Der Krieg, den der kollektive Westen gegen Russland losgetreten hat, wirkt sich auf die Lage der strategischen Stabilität aus", sagt Außenminister Sergej Lawrow bei einer Konferenz in Moskau. Die Ukraine und ihre Bürger würden dabei als "Verbrauchsmaterial" verheizt, erklärt der 73-jährige russische Chefdiplomat. Die Ukraine werde vom Westen zur Fortsetzung des Kriegs gedrängt, führt Lawrow dabei aus.
Lawrow kritisiert einmal mehr die Unterstützung der Ukraine durch Länder der Nato. Russlands Sicherheitsdoktrin ziele darauf ab, jede Konfrontation zwischen den Atommächten zu verhindern, da es zu einer unkontrollierten Eskalation kommen könne. "Die westlichen Kollegen versuchen nun von diesem Teil der Formel abzuweichen", klagt er.
Die Ukraine sei in einen "Brückenkopf gegen russische Interessen verwandelt" worden, die Nato kein Verteidigungsbündnis mehr, sondern ein Aggressor. "Der expansionistische Globalismus, den dieser aggressive Block demonstriert, ist beispiellos." Er sei sicher, dass die Mehrheit der Staaten die Gefahr erkenne, die diese neue Linie der Militärallianz bedeute, sagte Lawrow.
Lawrow kritisiert einmal mehr die Unterstützung der Ukraine durch Länder der Nato. Russlands Sicherheitsdoktrin ziele darauf ab, jede Konfrontation zwischen den Atommächten zu verhindern, da es zu einer unkontrollierten Eskalation kommen könne. "Die westlichen Kollegen versuchen nun von diesem Teil der Formel abzuweichen", klagt er.
Die Ukraine sei in einen "Brückenkopf gegen russische Interessen verwandelt" worden, die Nato kein Verteidigungsbündnis mehr, sondern ein Aggressor. "Der expansionistische Globalismus, den dieser aggressive Block demonstriert, ist beispiellos." Er sei sicher, dass die Mehrheit der Staaten die Gefahr erkenne, die diese neue Linie der Militärallianz bedeute, sagte Lawrow.
Sergej Lawrow. Uncredited/Russian Foreign Ministry Press Service/AP/DPA
Link kopieren
Share on facebook
Share on twitter
Share via Email
Leonie Scheuble
US-Außenminister Antony Blinken verurteilt die jüngsten russischen Angriffe auf zivile Ziele in der Ukraine als "barbarisch". "In den letzten Wochen hat Russland mehr als ein Drittel des ukrainischen Energiesystems bombardiert und damit Millionen von Menschen in die Kälte getrieben", sagt Blinken zum Abschluss des Nato-Treffens in Bukarest. "Dieser brutale Umgang mit der ukrainischen Bevölkerung ist barbarisch", sagte er. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hatte die Nato-Länder zuvor aufgerufen, zur Abwehr der russischen Angriffe Patriot-Luftabwehrsysteme an Kiew zu liefern. Weder Blinken noch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) gingen direkt auf die Forderung ein, mit denen die Ukraine die Verbündeten laut Teilnehmern überraschte.
Link kopieren
Share on facebook
Share on twitter
Share via Email
Deutschland will Ukraine weitere Gepard-Panzer liefern
Leonie Scheuble
Die Ukraine hat irritiert auf die Nennung der unerwartet hohen ukrainischen Kriegsverluste seitens der EU reagiert. Gegenüber dem ukrainischen öffentlich-rechtlichen Fernsehen hebt Präsidentensprecher Serhij Nykyforow hervor, dass nur der Oberkommandierende der Streitkräfte, der Verteidigungsminister oder der Präsident belastbare Zahlen über die Verluste veröffentlichen können. Präsident Selenskyj werde offizielle Daten publik machen, "wenn der richtige Moment" gekommen sei, da das eine sensible Information sei. Kiew habe bereits in Brüssel angefragt, woher EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ihre Informationen habe, so Nykyforow.
Link kopieren
Share on facebook
Share on twitter
Share via Email
Leonie Scheuble
Die Bundesregierung will der Ukraine weitere Flugabwehrkanonenpanzer Gepard zur Verteidigung gegen russische Angriffe geben. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) habe in einem Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj deutlich gemacht, "dass wir nochmal eine Anzahl von Gepard-Panzern Richtung Ukraine auf die Reise schicken werden können", sagt Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin. Details zu Waffenlieferungen würden erst bekannt gemacht, wenn die Übergabe erfolgt ist. "Da die Bundeswehr keinerlei Geparden seit dem Jahr 2012 hat, sind sie nicht von der Bundeswehr", so Hebestreit.
Link kopieren
Share on facebook
Share on twitter
Share via Email
Volker Königkrämer
Die russische Armee hat in gut zwei Monaten seit der verkündeten Teilmobilisierung etwa 300.000 Reservisten und Freiwillige militärisch ausgebildet. Dazu seien 3000 Ausbilder eingesetzt, sagt Verteidigungsminister Sergej Schoigu in Moskau. Das Training finde auf mehr als 100 Truppenübungsplätzen in Russland und Belarus statt, fügt er nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen hinzu.
Wegen der hohen Verluste im Angriffskrieg gegen die Ukraine hatte Präsident Wladimir Putin am 23. September eine Teilmobilmachung verkündet. Berichten zufolge werden aber viele Reservisten ohne Vorbereitung und mit mangelhafter Ausrüstung direkt an die Front geschickt. Dementsprechend gibt es viele Tote und Verletzte.
Link kopieren
Share on facebook
Share on twitter
Share via Email
les / kng / rw
DPA
AFP