Kreml plant nach eigenen Angaben derzeit keine Generalmobilmachung in Russland +++ Ukraine: 6000 Quadratkilometer befreit +++ US-Außenminister Blinken sieht "bedeutende Fortschritte" bei ukrainischer Gegenoffensive +++ Die Nachrichten zu Russlands Krieg in der Ukraine im stern-Liveblog.
Das Vorrücken der ukrainischen Armee und der Rückzug russischer Soldaten lassen eine Wende im Krieg möglich erscheinen. In Deutschland wächst derweil der Druck auf den Kanzler, mit Panzern zu helfen. Die Ereignisse des 202. Kriegstages im stern-Liveblog.
Dieter Hoss
Ein Moment der Freude inmitten des Krieges: Ein ukrainischer Soldat spielt mit einem Hund, während er sich mit Kameraden in einem Waldstück bei Charkiw ausruht. Ukrainische Truppen haben in den vergangenen Tagen die Region um die Großstadt im Nordosten des Landes zurückerobern können.
Konstiantyn Liberov/AP/DPA
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Dieter Hoss
Die Führung der Ukraine hat ein Konzept für internationale Sicherheitsgarantien nach einem Ende des russischen Angriffskrieges ausgearbeitet. Der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, und der frühere Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen haben das Papier in Kiew vorgestellt. Demnach sollte die ukrainische Armee so ausgerüstet und ausgebildet werden, dass das Land jederzeit einen russischen Angriff abwehren kann. Eine Gruppe von Ländern sollte politisch und rechtlich die Sicherheit der Ukraine garantieren. Als mögliche Garantiestaaten wurden aufgelistet: die USA, Großbritannien, Kanada, Polen, Italien, Deutschland, Frankreich, Australien, die Türkei sowie die Länder Nordeuropas und des Baltikums. Auch mit den Garantien strebe die Ukraine weiter einen Beitritt zur Nato an, hieß es.
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Rune Weichert
Zum AKW Saporischschja sagte Putin, für die Gefahr eines Nuklearunfalls seien die Ukrainer durch ihren dauernden Beschuss des AKW verantwortlich.
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Rune Weichert
Die Mitteilung des Kremls zu dem Telefonat zwischen Scholz und Putin lässt auf keinerlei Einlenken Putins schließen. Der Präsident habe den Kanzler auf die "himmelschreienden Verstöße" der Ukrainer gegen das humanitäre Völkerrecht aufmerksam gemacht, heißt es. Die ukrainische Armee beschieße Städte im Donbass und töte dort Zivilisten. Im Streit über Gaslieferungen betonte Putin demnach, dass Russland ein zuverlässiger Lieferant sei. Westliche Sanktionen verhinderten aber eine ordnungsgemäße Wartung der Ostsee-Pipeline Nord Stream 1. Berlin hält diese bereits mehrfach vorgebrachte Begründung für den Lieferstopp über die Pipeline für vorgeschoben.
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Rune Weichert
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Rune Weichert
Thema sei auch die globale Lebensmittellage gewesen, die infolge des russischen Angriffskrieges besonders angespannt ist.
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Rune Weichert
Seit dem Telefonat im Mai hat es im Kriegsgebiet weitere dramatische Entwicklungen gegeben. So ging es in dem Gespräch am Dienstag nach Angaben der Bundesregierung nun auch um die Lage am Atomkraftwerk Saporischschja. Scholz habe die Notwendigkeit betont, die Sicherheit des von russischen Kräften besetzten Atomkraftwerks zu gewährleisten. Zudem habe er gefordert, jegliche Eskalationsschritte zu vermeiden und die im Bericht der Internationalen Atomenergieagentur empfohlenen Maßnahmen umgehend umzusetzen, teilt Hebestreit mit.
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Rune Weichert
Scholz hat nach Angaben eines Regierungssprechers zuletzt Ende Mai mit Putin telefoniert. Damals sprachen Scholz und der französische Staatspräsident Emmanuel Macron gemeinsam mit dem russischen Präsidenten.
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Rune Weichert
"Der Bundeskanzler betonte, dass etwaige weitere russische Annexionsschritte nicht unbeantwortet blieben und keinesfalls anerkannt würden", so Hebestreit weiter zu dem Telefonat zwischen Scholz und Putin.
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Scholz nimmt Gespräche mit Putin wieder auf
Dieter Hoss
Erstmals seit vielen Wochen hat Bundeskanzler Olaf Scholz wieder mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert. In dem 90-minütigen Gespräch habe Scholz darauf gedrungen, dass es so schnell wie möglich zu einer diplomatischen Lösung des russischen Krieges in der Ukraine komme, die auf einem Waffenstillstand, einem vollständigen Rückzug der russischen Truppen und Achtung der territorialen Integrität und Souveränität der Ukraine basiere, teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit mit. Wie Putin reagiert hat, darüber ist noch nichts bekannt.
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Ukraine befreite in einer Woche mindestens 300 Ortschaften
Rune Weichert
Bei ihrer Gegenoffensive hat die Ukraine in einer Woche im östlichen Gebiet Charkiw mindestens 300 Ortschaften mit knapp 150.000 Einwohnern auf 3800 Quadratkilometern befreit. Das sagt Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar in Balaklija, einer der zurückeroberten Städte. Dies seien nur die bestätigten Zahlen, sagt sie einer Mitteilung auf Telegram zufolge. Vermutlich sei das befreite Territorium im Gebiet Charkiw fast doppelt so groß. Am Mittwoch werde es weitere Daten geben.
Seit Anfang September hat Kiew offiziellen Angaben nach bereits mehr als 6000 Quadratkilometer in der Süd- und Ostukraine zurückerobert. Russland hatte zwischenzeitlich mehr als 20 Prozent des Nachbarlandes kontrolliert. Die Angaben aus dem Kriegsgebiet lassen sich nicht vollständig unabhängig überprüfen.
Seit Anfang September hat Kiew offiziellen Angaben nach bereits mehr als 6000 Quadratkilometer in der Süd- und Ostukraine zurückerobert. Russland hatte zwischenzeitlich mehr als 20 Prozent des Nachbarlandes kontrolliert. Die Angaben aus dem Kriegsgebiet lassen sich nicht vollständig unabhängig überprüfen.
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Rune Weichert
Der Krieg gegen die Ukraine wird nach Angaben aus dem Kreml Thema der anstehenden Gespräche zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping. "Diese Frage wird natürlich ausführlich beim bevorstehenden Treffen besprochen", erklärt der russische Präsidentenberater Juri Uschakow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge bei einem Pressebriefing. Uschakow lobte Chinas Position in dem Konflikt als "ausgewogen".
Putin und Xi treffen sich in der zentralasiatischen Ex-Sowjetrepublik Usbekistan im Rahmen eines Gipfels der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO). Die zweitägige Tagung findet in der Großstadt Samarkand statt. Erwartet werden auch Indiens Regierungschef Narendra Modi und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. Mit Erdogan will Putin nach Angaben Uschakows unter anderem über die Umsetzung des Getreide-Deals sprechen.
Putin und Xi treffen sich in der zentralasiatischen Ex-Sowjetrepublik Usbekistan im Rahmen eines Gipfels der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO). Die zweitägige Tagung findet in der Großstadt Samarkand statt. Erwartet werden auch Indiens Regierungschef Narendra Modi und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. Mit Erdogan will Putin nach Angaben Uschakows unter anderem über die Umsetzung des Getreide-Deals sprechen.
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Rune Weichert
Nach ihren jüngsten Erfolgen im Nordosten des Landes hat die Ukraine das deutsche Zögern bei Panzerlieferungen und das Ringtauschsystem kritisiert. "Sechs Monate lang gibt es keine Panzer, weil es keine 'politische Entscheidung' dafür gibt", schreibt der Berater im Präsidentenbüro, Mychajlo Podoljak, auf Deutsch bei Twitter. Aufgrund des deutschen Zögerns könne Russland den "Terror" fortsetzen und Ukrainer müssten sterben.
"Deutschland, wir warten auf Dein Wort", richtet der 50-Jährige sich an Berlin. In der ukrainischen Version des Twitterbeitrags benannte Podoljak auch direkt den von der Bundesregierung betriebenen sogenannten Ringtausch. "Das System des Ringtauschs funktioniert nicht", hieß es. Gemeint ist dabei, dass Staaten des ehemaligen Ostblocks ihre Altbestände an sowjetischen Waffen an die Ukraine abgeben und dafür modernes Gerät von der Bundesrepublik erhalten. Bei der jüngsten Offensive im Gebiet Charkiw hat die ukrainische Armee unter anderem auch T-72-Panzer aus polnischen Lieferungen eingesetzt.
"Deutschland, wir warten auf Dein Wort", richtet der 50-Jährige sich an Berlin. In der ukrainischen Version des Twitterbeitrags benannte Podoljak auch direkt den von der Bundesregierung betriebenen sogenannten Ringtausch. "Das System des Ringtauschs funktioniert nicht", hieß es. Gemeint ist dabei, dass Staaten des ehemaligen Ostblocks ihre Altbestände an sowjetischen Waffen an die Ukraine abgeben und dafür modernes Gerät von der Bundesrepublik erhalten. Bei der jüngsten Offensive im Gebiet Charkiw hat die ukrainische Armee unter anderem auch T-72-Panzer aus polnischen Lieferungen eingesetzt.
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DPA · AFP
fs / rw