Ukraine droht mit Zerstörung von Stromleitungen von Saporischschja +++ Kohle-Embargo tritt in Kraft +++ Die News zu Russlands Krieg in der Ukraine im stern-Liveblog.
Nach Explosionen auf einer russischen Luftwaffenbasis auf der Krim verspricht der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seinen Landsleuten eine Heimholung der verlorenen Halbinsel. "Die Krim ist ukrainisch, und wir werden sie niemals aufgeben", sagt er in Kiew.
Im Osten der Ukraine im Donbass versuchen russische Truppen unterdessen, weiter vorzustoßen. Die Sorgen der Ukraine und der internationalen Gemeinschaft gelten weiter der Lage in dem von russischen Truppen besetzten Kernkraftwerk Saporischschja.
Lesen Sie hier die wichtigsten Nachrichten und Entwicklungen des 168. Tages im russischen Krieg gegen die Ukraine.
Niels Kruse
Liebe Leserinnen und Leser, das stern-Team sagt Tschüs für heute. Morgen berichten wir wie gewohnt weiter. Gute Nacht.
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Niels Kruse
Aus einer brennenden Brauerei in der ostukrainischen Separatistenhochburg Donezk ist nach Angaben örtlicher Behörden giftiges Ammoniak ausgetreten. Der Brand sei durch den Beschuss ukrainischer Artillerie ausgelöst worden, teilte die Territorialverteidigung Donezk mit. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, in Gebäuden zu bleiben und Fenster geschlossen zu halten. Ammoniak – bekannt für seinen stechenden Geruch – dient beim Bierbrauen als Kühlmittel.
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Ukraine: Kämpfe müssen bis Herbst beendet werden
Niels Kruse
Ungewohnt defensive Worte von Wolodymyr Selenskyjs rechter Hand: Die Kämpfe in der Ukraine müssen dringend noch vor Beginn der nächsten Heizperiode beendet werden, sagte Stabschef Andrij Jermak. Ansonsten bestehe das Risiko, dass Russland die Infrastruktur für Wärme und Energie zerstören, die russische Armee greife jetzt schon Infrastruktureinrichtungen an. "Das ist einer der Gründe, warum wir maximale Maßnahmen ergreifen wollen, um den aktiven Teil des Kriegs bis Ende Herbst zu beenden", so Jermak zur Nachrichtenagentur Interfax.
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Niels Kruse
Nach dem Getreide-Deal zwischen Moskau und Kiew erwarten die Vereinten Nationen steigende Ausfuhren aus der Ukraine über das Schwarze Meer. Eine Reihe von Schiffen würden momentan auf die Genehmigung zur Fahrt in Richtung der ukrainischen Häfen warten "und wir erwarten einen großen Aufwärtstrend bei den Anträgen für den Transit", sagte der UN-Koordinator für die Ausfuhren, Frederick Kenney. Am Mittwoch habe es mit insgesamt fünf vertragsmäßig inspizierten Schiffen einen neuen Höchststand gegeben.
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Niels Kruse
Angesichts der Gefahr einer nuklearen Katastrophe im ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja soll sich der UN-Sicherheitsrat nach Angaben aus diplomatischen Kreisen am Donnerstag zu einer Krisensitzung treffen. Nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP wollen die 15 Mitgliedsstaaten des Sicherheitsrats auf Antrag Russlands zur Lage in Saporischschja beraten. Seit Tagen wird aus der Gegend um das Akw heftiger Beschuss gemeldet.
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Ukraine droht mit Kappen von Stromleitungen
Thomas Krause
Die Ukraine droht für den Fall eines Anschlusses des Atomkraftwerks (AKW) Saporischschja an die von Russland annektierte Halbinsel Krim mit einem Kappen der Stromleitungen. "Ich denke, unsere Streitkräfte werden dazu bereit sein, wenn es nötig ist", sagt der Chef des staatlichen Atomkraftwerksbetreibers Enerhoatom, Petro Kotin, der Agentur RBK-Ukrajina. Dazu könne es kommen, bevor das Kraftwerk vom ukrainischen Netz getrennt wird.
Kotin zufolge will Russland seit langem das AKW mit der Krim verbinden. "Dafür muss das Kraftwerk komplett vom ukrainischen Energiesystem abgeschaltet und an die Leitung angeschlossen werden, welche die Krim mit dem Wasserkraftwerk Kachowka verbindet", erklärt der 61-Jährige. Kotin sagte auch, dass die ukrainischen Truppen die Stromleitungen beschießen würden, wenn Russland das Atomkraftwerk an sein Netz anschließe.
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Thomas Krause
Estland meldet die Verletzung seines Luftraums durch einen russischen Helikopter. Der Hubschrauber des Typs Mi-8 sei am 9. August abends unerlaubt in den Luftraum des baltischen EU- und Nato-Mitglieds eingedrungen, teilen die estnischen Streitkräfte mit. Das Außenministerium in Tallinn bestellte wegen des Vorfalls den russischen Botschafter ein und überreicht eine Note.
Nach Armeeangaben war es die dritte Luftraumverletzung durch Russland in diesem Jahr - nach insgesamt fünf Vorfällen im vergangenen Jahr. Wie zuletzt im Juni sei sie im Gebiet Koidula im Südosten Estlands nahe der Grenze zu Russland erfolgt.
Der Helikopter habe weder die elektronische Kennung eingeschaltet noch einen Flugplan übermittelt. Auch habe der Pilot zum Zeitpunkt der weniger als eine Minute dauernden Luftraumverletzung keinen Funkkontakt mit der Flugsicherung gehalten, hieß es weiter.
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Thomas Krause
Kommandowechsel beim von Deutschland geführten Nato-Bataillon in Litauen: Oberstleutnant Marco Maulbecker übernimmt die Führung des zum Schutz der Nato-Ostflanke eingesetzten Gefechtsverbands in dem baltischen EU- und Nato-Land. Zusammen mit einem neuen Kontingent an Bundeswehrsoldaten löste er auf dem Militärstützpunkt Rukla den bisherigen Kommandeur Daniel Andrä ab. Dies teilte das litauische Verteidigungsministerium in Vilnius mit. Litauen grenzt an die russische Exklave Kaliningrad sowie an Russlands Verbündeten Belarus.
Als Reaktion auf die Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland hatte die Nato 2017 jeweils einen Gefechtsverband in die drei baltischen Staaten und nach Polen entsandt.
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Thomas Krause
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sichert der von Russland angegriffenen Ukraine bei einem Besuch in Lettland die anhaltende Unterstützung der Vereinigten Staaten zu. "Wir sind entschlossen, der Ukraine zu helfen, der Ukraine die Ausrüstung und Fähigkeiten bereitzustellen, die es ihr ermöglichen, ihr Hoheitsgebiet zu verteidigen", sagt der Pentagon-Chef in Riga nach einem Treffen mit dem lettischen Verteidigungsminister Artis Pabriks. Dies werde so lange wie nötig erfolgen.
Austin betont zugleich, dass nicht nur die USA, sondern auch viele andere Nato-Verbündete und Länder Waffen an Kiew lieferten. Auch dem seit 2004 der EU und Nato angehörenden Lettland sicherte Austin die Solidarität der USA zu.
Austin betont zugleich, dass nicht nur die USA, sondern auch viele andere Nato-Verbündete und Länder Waffen an Kiew lieferten. Auch dem seit 2004 der EU und Nato angehörenden Lettland sicherte Austin die Solidarität der USA zu.
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Thomas Krause
Das russische Militär hat nach eigenen Angaben bei Luftangriffen im Süden der Ukraine auch einen Flugabwehrpanzer Gepard vernichtet. "Nahe der Ortschaft Nowopawliwka im Gebiet Mykolajiw wurde ein von Deutschland an das Kiewer Regime geliefertes Kampffahrzeug für den Flugabwehrkanonenkomplex Gepard zerstört", sagt der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Mittwoch. Unabhängig lassen sich diese Angaben nicht überprüfen.
Insgesamt will Deutschland als Teil seiner Waffenhilfe an die Ukraine 30 Gepard-Flugabwehrpanzer liefern. Nach Angaben des deutschen Verteidigungsministeriums wurden bisher fünf Geparden verschickt. Die ukrainische Seite hat die Ankunft von drei Panzern bestätigt.
Insgesamt will Deutschland als Teil seiner Waffenhilfe an die Ukraine 30 Gepard-Flugabwehrpanzer liefern. Nach Angaben des deutschen Verteidigungsministeriums wurden bisher fünf Geparden verschickt. Die ukrainische Seite hat die Ankunft von drei Panzern bestätigt.
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Florian Schillat
Von insgesamt 15 Panzerhaubitzen 2000, die von Deutschland und den Niederlanden bislang an die Ukraine geliefert wurden, sind nach Angaben des FDP-Verteidigungspolitikers Marcus Faber die meisten derzeit nicht mehr einsatzbereit. Ursache der Ausfälle sei aber nicht russischer Beschuss, sondern dass die Geschütze von den ukrainischen Streitkräften "massiv genutzt" würden, sagte Faber, der in den vergangenen Tagen die Ukraine besucht hatte, dem Portal ntv.de. "Ich habe aus dem Verteidigungsministerium erfahren, dass derzeit noch fünf von fünfzehn Panzerhaubitzen einsatzbereit sind", sagte der Bundestagsabgeordnete. In diesem Zusammenhang sei von ukrainische Seite der Wunsch nach mehr Ersatzteilen geäußert worden. Im Grundsatz sei man in Kiew dann "optimistisch, dass sie die Einsatzbereitschaft wieder nach oben bringen können".
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Florian Schillat
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben durch Raketenbeschuss eine Brücke beim Staudamm von Nowa Kachowka im Süden der Ukraine unbrauchbar gemacht. "Der Treffer war akkurat, aber wirksam", teilt das Armeekommando Süd per Facebook mit. Von der Besatzungsverwaltung gab es dazu bisher keine Informationen. Am Vortag hatte der russische Sender RT lediglich über regelmäßigen Beschuss der Brücke über den Schiffskanal und den Staudamm selbst berichtet.
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Bundesnetzagentur-Chef: Gasspeicher über 72 Prozent gefüllt
DPA · AFP
wue / tkr / fs