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Podcast "Ukraine – die Lage" "Eine entscheidende Phase": Mölling erwartet Beginn der ukrainischen Offensive

Der Sicherheitsexperte Christian Mölling erwartet in den kommenden Wochen den Beginn einer Frühjahrsoffensive der ukrainischen Streitkräfte. Russlands Partner China sieht er in einer Zwickmühle.

Der Sicherheitsexperte Christian Mölling erwartet in den kommenden Wochen den Beginn einer Frühjahrsoffensive der ukrainischen Streitkräfte. Mölling sagte am Dienstag im stern-Podcast "Ukraine – die Lage", die Ukrainer hätten die Kämpfe klug hinausgezögert, "um den Moment zu nutzen und zu sagen: Jetzt sind wir dran und versuchen, Gebiete zurückzugewinnen". Die Erfolgsaussichten der russischen Armee sah der Forschungsdirektor der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik dagegen skeptisch. "Wir müssen annehmen, dass die Russen bald ihren Kulminationspunkt erreicht haben und es gar keine Vorwärtsbewegung mehr gibt", sagte er. Es sei verständlich, dass die russische Führung offen für eine Waffenstillstandsvereinbarung sei, die den Krieg auf dem jetzigen Stand einfriere. Die Ukraine dagegen setze darauf, erst zu verhandeln, wenn sie Fortschritte am Boden erzielt habe. "Aus ukrainischer Sicht ist das jetzt eine entscheidende Phase", sagte Mölling.

China unterstützt Russland gegen die Ukraine

Der Experte erwartet, dass China weiter an der Seite Russlands stehen wird. Staatsbesuche wie der von Chinas Präsident Xi Jinping, der gerade in Moskau ist, seien für die russische Führung ganz wichtig. Er erläuterte, dass China und Russland international keineswegs isoliert seien und durchaus Erfolge dabei gehabt hätten, Verbindungen zu Staaten in Afrika, Lateinamerika oder Teilen Asiens zu knüpfen. "Das Bestreben Chinas und auch Russlands ist es, eine alternative Ordnung anzubieten und die Amerikaner zurückzudrängen", sagte er. Russland sei auch deshalb für China ein wichtiger Partner. Den Einmarsch in die Ukraine habe China aber nicht gewollt. Gut ein Jahr später stehe das Land vor schwierigen Herausforderungen: "China ist in einer Zwickmühle", sagte Mölling. Einerseits halte es zu Russland. Aber es müsse sich fragen, ob und wie es einen Kriegsausgang fördern wolle, den Russland akzeptieren könnte. Er verwies darauf, dass die USA klar mit Sanktionen gedroht hätten, falls das Land in großem Stil Waffen liefern sollte. China sei aber "immer noch abhängig vom Technologietransfer des Westens". Nach Möllings Einschätzung strebt China zwar nicht unbedingt einen tragfähigen Frieden in der Ukraine an, aber durchaus eine Beendigung der Kämpfe zu Bedingungen, die Putin im Amt lassen würden.

tkr

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