Erinnerungskultur Gewaltiger Umsturz: Riga macht sowjetisches Siegesdenkmal dem Erdboden gleich

Riga macht sowjetisches Siegesdenkmal dem Erdboden gleich
Das Siegesdenkmal (Denkmal für die Befreier von Sowjet-Lettland und Riga von den deutsch-faschistischen Invasoren) fällt während des Abrisses. In Lettland ist das sowjetische Siegesdenkmal in der Hauptstadt Riga dem Erdboden gleichgemacht worden
© aspars Krafts / F64 / AP / DPA
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Ein gigantischer Platscher zum Abschied. Die lettischen Behörden haben in Riga am Donnerstag ein Denkmal aus der Sowjetzeit abreißen lassen. Die riesige Stele mit dem Titel "Denkmal für die Befreier des sowjetischen Lettlands und Rigas von den deutschen faschistischen Invasoren" war 1985 zum Gedenken an den Sieg der Sowjetarmee über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg errichtet worden. Damals war das baltische Land, das heute der Nato und der EU angehört, noch Teil der Sowjetunion. Der mit einem Stern der Roten Armee gekrönte Obelisk galt spätestens seit der Unabhängigkeit Lettlands im Jahr 1991 als umstritten. Ethnische Russen, die rund 24 Prozent der Bevölkerung des Landes ausmachen, nutzen das Denkmal als Treffpunkt am in Russland gefeierten "Tag des Sieges" am 9. Mai. Vor und während des Abrisses kam es zu Protesten, vier Demonstranten wurden festgenommen, wegen Widerstands gegen die Polizei, wie lettische Medien berichteten.
Das lettische Parlament hat entschieden: Ein mit einem Stern der Roten Armee gekrönter Obelisk in Riga soll abgerissen werden. Das Denkmal erinnert an den Sieg der Sowjetunion über Nazi-Deutschland – und ist seit der Unabhängigkeit Lettlands umstritten.