US-Medienberichten zufolge ist der interkontinentale Datenverkehr gestört, weil mehrere Unterseekabel im Roten Meer gekappt wurden. Auch das Internet ist betroffen. Laut CNN zwingen die Schäden die Anbieter, bis zu einem Viertel der Daten zwischen Asien, Europa und dem Nahen Osten umzuleiten.
Wie es zu dem Vorfall kam, ist bislang unklar. Allerdings stehen die jemenitischen Huthi-Rebellen im Verdacht, die Kabel durchtrennt zu haben.
Gekappte Unterseekabel im Roten Meer: Reparatur könnte sich Wochen hinziehen
Der Nachrichtenagentur AP zufolge würden "erste Tests darauf hindeuten, dass das betroffene Segment innerhalb der jemenitischen Seehoheit im südlichen Roten Meer liegt". Wie die "Washington Post" berichtet, wurden die Leitungen offenbar bereits am 24. Februar durchtrennt. Wenig später habe die Organisation NetBlock festgestellt, dass das Internet des ostafrikanischen Staats Dschibuti unterbrochen war.
Das Hongkonger Telekommunikationsunternehmen HGC Global Communications berichtet nun von "erheblichen" Störungen der Kommunikationsnetze im Nahen Osten. Beschädigt seien insgesamt drei Leitungen der Unternehmen Asia-Africa-Europe 1, Europe India Gateway, Seacom und TGN-Gulf. Gekappt sei unter anderem ein 25.000 Kilometer langes Kabel, das Südostasien über Ägypten mit Europa verbindet.
CNN-Informationen zufolge könnten die Reparaturen womöglich erst in einem Monat beginnen – laut dem betroffenen südafrikanischen Unternehmen Seacom dürfte es schwierig werden, entsprechende Genehmigungen zu bekommen.
Huthis beschuldigen USA und Großbritannien
Wer für den Schaden verantwortlich ist, dazu halten sich die Betreiber zwar bedeckt. Allerdings hatte die international anerkannte Regierung im Jemen vor rund drei Wochen davor gewarnt, dass die Huthi-Rebellen die Unterseekabel ins Visier nehmen könnten. Die Huthi selbst wiesen die Anschuldigungen zurück und machten ihrerseits die USA und Großbritannien verantwortlich.
Angriffe der vom Iran mitfinanzierten Miliz beeinträchtigen bereits seit Monaten den internationalen Schiffsverkehr. Nach US-Angaben war noch am Montag das Containerschiff "MSC Sky II" im Golf von Aden von zwei Huthi-Raketen getroffen worden. Der Frachter sei beschädigt, Verletzte gebe es nicht.
Quellen: "CNN"; "Washington Post"