US-Wahlkampf Buhrufe gegen Bush

Bushs erster Versuch, im US-Wahlkampf bei der schwarzen Bevölkerung zu punkten, ging gründlich schief: Beim Besuch am Grab des Bürgerrechtlers Martin Luther King ist der US-Präsident von Hunderten Demonstranten ausgebuht worden.

US-Präsident George W. Bush ist bei einem Besuch am Grab des ermordeten schwarzen Bürgerrechtlers Martin Luther King von Hunderten Demonstranten ausgebuht worden.

Als Bush am Donnerstag einen Kranz am Grab Kings in Atlanta ablegte, riefen ihm Protestierende von der Straße aus zu: "Bush geh’ nach Hause" und "Friede, nicht Krieg." Bush verbeugte sich einige Augenblicke lang vor dem Grab und verließ die Gedenkstätte wortlos, als die Buhrufe sich verstärkten. Ein Sprecher Bushs verteidigte den Besuch des Präsidenten am Grab Kings, der am Donnerstag 75 Jahre alt geworden wäre. Bush habe einen Mann geehrt, der die Welt positiv verändert habe.

Bush will mehr schwarze Wähler gewinnen

Bereits zuvor hatte Bush bei einem Besuch einer vornehmlich von Schwarzen besuchten Kirchengemeinde in New Orleans auf Kings Leistungen für die US-Gesellschaft verwiesen. Bush versucht derzeit auch mit Blick auf die Wahlen im November, seine Akzeptanz unter der schwarzen Bevölkerung zu verbessern. Bei seiner Wahl im Jahr 2000 hatten dem Republikaner weniger als zehn Prozent der afro-amerikanischen Wähler ihre Stimme gegeben.

Al Gore nennt Bush "moralischen Feigling"

Unterdessen hat der frühere US-Vizepräsident Al Gore hat dem jetzigen Regierungschef George Bush große Versäumnisse in der Umweltpolitik vorgehalten und ihn als "moralischen Feigling" gescholten. Manchmal scheine es, "als sei die ganze Bush-Cheney-Administration im Besitz der Kohle-, Öl- und Versorgungswirtschaft", sagte Gore in einer Rede am Donnerstag in New York. Konkret hielt er Bush vor, nichts gegen den globalen Klimawandel zu tun und im Gegenteil darauf zu drängen, arktische Naturschutzgebiete für Ölbohrungen freizugeben.

AP
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