Vereinte Nationen Harte Strafen für Menschenschmuggler

Halbtot stranden afrikanische Einwanderer auf spanischem Boden. Wenn sie ankommen, sind unzählige andere auf dem Weg nach Europa umgekommen - von Menschenschmugglern ermordet. UN-Generalsekretär Kofi Annan fordert eine harte Bestrafung für die Täter.

Die Vereinten Nationen haben zur entschlossenen Verfolgung und Bestrafung von Menschenschmugglern aufgerufen. Besonders in afrikanischen Ländern nutzten die Schmugglerbanden die Armut und Verzweiflung hunderttausender Menschen aus, um diese beim Versuch der Einwanderung nach Europa auszurauben und umzubringen, heißt es in einem Bericht der UN-Drogen- und Verbrechensbekämpfungsbehörde (UNODC).

Menschenschmuggel im großen Stil

Internationale Banden und örtliche Kriminelle würden jedes Jahr bis zu 300.000 Afrikaner auf den Weg nach Europa bringen. Rund ein Drittel davon werde vor der Ankunft abgefangen. Wie viele Tausende Menschen unterwegs ums Leben kämen, lasse sich nicht feststellen. Die Angaben des Berichts basieren auf UNODC-Untersuchungen in mehreren Ländern Westafrikas in diesem Sommer. "Die Banden behandeln Menschen wie Wegwerf-Ware", sagte UNODC-Regionalvertreter Antonio Mazzitelli. "Es ist ihnen egal, ob die Migranten ankommen oder nicht."

Mazzitelli zufolge ist der Menschenschmuggel in mancher Hinsicht lukrativer als der Drogenhandel. Bei Drogen bekämen die Schmuggler ihr Geld erst, wenn die Ware angekommen sei. Migranten müssten vor der Überfahrt zahlen. "Sie sind Opfer und müssen beschützt werden", sagte der UNODC-Vertreter.

Reuters
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