Daten zur Europawahl 2024 Gerupfte Ampel: Wem CDU, AfD und BSW Stimmen abjagten und wen die Jungen wählten

Wählerwanderung bei der Europawahl 2024
Wählerwanderung bei der Europawahl 2024: Die Salden bei der AfD. 
© stern / Imago Images
Bei den Europawahlen mussten die Ampelparteien kräftig Federn lassen. Gewinner waren die Unionsparteien, AfD und BSW konnten zulegen. Viele Menschen zogen es vor, gar nicht mehr zu wählen. Sehen Sie, wie die Wählerströme seit den letzten Wahlen flossen.

Herbe Verluste für die Ampel, gelungener Start für das BSW, viele Nichtwähler – die Europawahlen 2024 brachten viel Bewegung in die Wählerströme. Schnellchecks zu den einzelnen Parteien finden Sie unten, detailliertere Zahlen zur Wählerwanderung darunter in der Infografik. 

Wählerwanderung zur Europawahl: Schnellchecks zu den Parteien

Die Union konnte vor allem den Ampelparteien Stimmen abjagen. Verluste hatte die Union vor allem ans Lager der Nichtwähler

Ähnlich ging es der SPD: Neben den Verlusten an Union, AfD und BSW entschieden sich fast 2,5 Millionen frühere SPD-Wählerinnen und Wähler dafür, diesmal kein Kreuz zu setzen.

Die Grünen  stehen ebenfalls recht gerupft da: Sie verloren vor allem an die Union Stimmen, aber auch ans Lager der Nichtwähler. Darüber hinaus jagte ihnen vor allem das BSW Stimmen ab.

Der dritten Ampelpartei FDP erging es ähnlich wie den Koalitionspartnern: Viele frühere Wähler machten diesmal kein Kreuz. Die Liberalen verloren daneben Stimmen an Union, AfD und BSW.

Die AfD war eine der großen Gewinnerinnen der Europawahl: Sie konnte quasi allen Parteien Stimmen abjagen, hatte aber auch Abgänge ans BSW. Rund 380.000 frühere AfD-Unterstützer wurden zudem zu Nichtwählern. 

Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) war erstmals dabei und konnte direkt punkten: Vor allem von der SPD und der Linken wechselten Wähler zum BSW. Aber auch allen anderen Parteien jagte der Neuling stimmen ab und konnte auch Nichtwähler zum Gang an die Urne motivieren. 

Sahra Wagenknechts ehemalige Partie ließ dagegen Federn: Frühere Linke-Wähler wanderten vor allem zum BSW ab, aber auch zur AfD und zur Union. Viele machten gar kein Kreuz mehr und wurden zu Nichtwählern. 

Für mehr Details klicken Sie sich unten durch die Grafiken und sehen Sie, wie sich die Wählerströme bei den einzelnen Parteien veränderten. 

Grafik I: Wählerströmungen im Überblick

Über die verwendeten Daten: Die Wählerwanderung ist ein grober Schätzwert, der die Wanderungsströme zwischen der letzten Bundestagswahl und der Europawahl vergleicht. Das Wahlforschungsinstitut Infratest Dimap ermittelt dafür für die ARD die Zu- und Abströme von Wählerinnen und Wählern zwischen den Parteien. Grundlage ist ein Modell zur Schätzung, das unter anderem Befragungen am Wahlabend (sogenannte Exit Polls), das Ergebnis der vorläufigen Auszählung am Wahlsonntag wie auch Veränderungen in der Wählerschaft selbst (etwa hinzugekommene Erstwähler) berücksichtigt.

Grafik II: Wen Jung und Alt wählten

Ebenfalls auf Basis von Befragungen ermittelte Infratest Dimap die Stimmanteile in den verschiedenen Altersgruppen. Auch in den jüngeren Altersgruppen konnte die AfD punkten. Viele Stimmen der Wähler bis 35 Jahre gingen aber auch an sonstige Parteien. Von diesen bekam vor allem Volt Stimmen von den Jüngeren: Die Forschungsgruppe Wahlen ermittelte für das ZDF, dass bei Wählern unter 30 Jahren 9 Prozent ihr Kreuz bei Volt machten.

Weitere Grafiken: Ergebnisse der Europawahl 2024

Die untenstehende Karte zeigt die Parteien mit den meisten Stimmen in den einzelnen Ländern. Unter der Karte finden Sie für jedes Bundesland detaillierte Ergebnisse.