Waffenfund in Bankok Maschine mit Kriegswaffen aus Nordkorea wollte tanken

Auf einem Flughafen der thailändischen Hauptstadt Bangkok sind am Samstag Dutzende Tonnen Waffen aus Nordkorea beschlagnahmt worden. Eine in Pjöngjang gestartete Chartermaschine hatte um eine Landeerlaubnis gebeten, um auftanken zu können, wie Luftwaffensprecher Montol Suchookorn sagte.

An Bord wurden dann rund 35 Tonnen Kriegswaffen gefunden. Fünf Ausländer seien auf dem Flughafen Don Muang festgenommen worden, vier Männer aus Kasachstan und einer aus Weißrussland. Sie wurden wegen illegalen Waffenbesitzes angeklagt. Regierungssprecher Panithan Wattanayakorn bestätigte den Waffenfund und die Festnahmen.

Bei den Waffen handele es sich unter anderem um Raketen, Sprengstoff, Panzerfäuste und Teile von Boden-Luft-Raketen. Das Material sei in eine thailändische Militäreinrichtung gebracht worden. Einem Bericht im Internet zufolge handelte es sich bei dem Flugzeug um eine Iljuschin 76 aus Kasachstan, die auf dem Weg von Nordkorea nach Sri Lanka war. Andere Berichte nannten Pakistan als Ziel.

Amerikanische Stellen sollen den thailändischen Behörden einen Tipp über den Waffenschmuggel gegeben haben, wie thailändische Medien berichteten. Die US-Botschaft in Bangkok wollte zu dem Vorgang nicht Stellung nehmen. Die thailändischen Behörden schlugen in dem Fall aufgrund bestehender UN-Sanktionen gegen Waffenverkäufe durch Nordkorea zu, die erst im Juni nach den jüngsten Atomwaffen- und Raketentest Pjöngjangs verhängt worden waren. Ein Sprecher des Außenamtes in Bangkok erklärte, ein vollständiger Bericht über den Zwischenfall werde dem Sanktionskomitee der Vereinten Nationen sobald wie möglich vorgelegt werden.

Waffenverkäufe sind eine wichtiges Devisenquelle des kommunistischen Regimes in Pjöngjang. Ein südkoreanischer Militärexperte, Baek Seung Joo, geht davon aus, dass der Norden damit jedes Jahr mehrere hundert Millionen Dollar verdient. Empfängerländer sollen unter anderem der Iran, Syrien und Birma sein. Nordkorea wird vorgeworfen, bei den Waffenverkäufen in alle Kontinente zahlreiche UN-Embargos gebrochen zu haben. Im August war ein auf den Bahamas registrierter Frachter mit Panzerfäusten und weiteren Waffensystem aus Nordkorea auf dem Weg in den Iran aufgebracht worden.

AP
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