Wahlen im Kongo Proteste brutal niedergeschlagen

In der Republik Kongo ist es zu Zusammenstößen zwischen der Polizei und Protestierenden gekommen. Die Demonstranten gingen gegen den Einsatz von fünf Millionen Ersatzwahlzetteln auf die Straße.

Bei Protesten gegen den Einsatz von Ersatzwahlscheinen ist es am Dienstag in der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Reporter der Nachrichtenagentur Reuters beobachteten die Festnahme mehrerer Protestierer. Andere Polizisten gingen mit Schlagstöcken gegen die Menge vor. Mindestens zwei Demonstranten bluteten am Kopf.

Auf Flugblättern forderten 19 Präsidentschaftskandidaten das Einstampfen von fünf Millionen Ersatzwahlscheinen für die erste freie Wahl in dem Land seit 40 Jahren. Sie befürchten, die Scheine könnten zur Fälschung der Wahl eingesetzt werden. Die Wahlkommission will sie indes für Notfälle in Reserve halten, falls Wahlzettel zerstört werden.

Zur Absicherung der Wahl setzt die Bundeswehr 780 Soldaten ein. Sie sind Teil einer aus 2000 Soldaten bestehenden EU-Truppe, deren Einsatz vom Einsatzführungskommando in Potsdam koordiniert wird. Mit der Wahl am 30. Juli soll ein Schlussstrich unter den Bürgerkrieg gezogen werden, bei dem von 1998 bis 2003 rund vier Millionen Menschen ums Leben kamen.

Reuters
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